HD-tauglicher PC für Preisbewusste

Acer Aspire R3600 Revo Nettop im Test

10.06.2009
Von 
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Als erstes Nettop setzt Acers Aspire R3600 Revo auf die Ion-Grafik von Nvidia. Im Test soll sich herausstellen, wie gut der PC mit Spielen und HD-Videos klarkommt.

Nettop im Test: Acer Aspire R3600 Revo

Der Acer Aspire R3600 Revo verbaut als erstes Nettop mit den Ion-Chipsatz Nvidia MCP7A. Anders als bei bisherigen Nettops mit Intels 945GME-Chipsatz ist der integrierte Grafikkern der Ion-Plattform deutlich leistungsfähiger. Er basiert auf dem mobilen DirectX-10-Grafikchip Nvidia Geforce 9400M. Dabei soll die Ion-Grafik Nettops trotz Intels eher schwacher Atom-CPU zur ruckelfreien Wiedergabe von HD-Videos und PC-Spielen verhelfen - ohne den Stromverbrauch übermäßig in die Höhe zu treiben. Ob der Acer Aspire R3600 Revo die hohen Erwartungen erfüllen kann, klärt unser Test.

Lässt sich auch hinter den Monitor klemmen: Acer Aspire Revo R3600
Lässt sich auch hinter den Monitor klemmen: Acer Aspire Revo R3600

Vom Design erinnert der Acer Aspire R3600 Revo stark an den allerersten Nettop Asus Eee Box B202. Mit einer Abmessung von 180 x 180 x 30 Millimetern fällt der Revo-Nettop sogar noch etwas kompakter aus und bleibt damit knapp unter dem 1-Liter-Volumen. Unser Testgerät war in schwarz gehalten, eine weiße Farbvarianten ist ebenfalls erhältlich. Der Nettop lässt sich leicht auf dem beiliegenden transparenten Ständer montieren. Im Lieferumfang befindet sich zudem eine VESA-Halterung, um den Acer Aspire R3600 Revo direkt am Bildschirm zu befestigen.

Ausstattung mit starker Nettop-Grafik

Der Nettop-Platznot sind die beiden SO-DIMM-Steckplätze des Acer Aspire Revo R3600 geschuldet
Der Nettop-Platznot sind die beiden SO-DIMM-Steckplätze des Acer Aspire Revo R3600 geschuldet

Acer hat beim Aspire R3600 Revo der gängigsten Nettop-CPU Atom N230 mit 1,6 GHz zwei Mal ein Gigabyte DDR2-Arbeitsspeicher zur Seite gestellt. Damit sind die beiden SO-DIMM-Steckplätze voll belegt. Die zwei 1-GB-Riegel Nanya NTGT64UH8D0FN-ADD arbeiten bei dem eingestellten physikalischen Takt von 200 MHz (DDR2-400) mit 6-6-6-6-18er-Zugriffszeiten. Beim Massenspeicher verzichtet Acer auf eine SSD und setzt eine herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatte mit 160 GB ein. Das SATA-300-Laufwerk Hitachi HTS543216L9A300 bietet nach NTFS-Formatierung eine nutzbare Kapazität von rund 149 Gigabyte.

Das herausragende Ausstattungsmerkmal ist jedoch der Ion-Chipsatz Nvidia MCP7A. Er basiert auf dem Nvidia Nforce 740i, der eine modifizierte Version des Grafikkerns Nvidia Geforce 9400M integriert. Dieser Grafikchip mit der Bezeichnung 087D (Revison B1) arbeitet ebenfalls mit 450 MHz und nutzt bis zu 256 MB des Arbeitsspeichers als Video-RAM. Gemäß der 9400M-Spezifikation dürften die 16 universellen Shader-Einheiten (Streaming-Prozessoren) mit 1100 MHz arbeiten.

Schwach: Das WLAN-Modul des Acer Aspire Revo R3600 packt maximal 54 MBit/s
Schwach: Das WLAN-Modul des Acer Aspire Revo R3600 packt maximal 54 MBit/s

Wichtig bei dem Ion-Grafikkern ist die Unterstützung der Purevideo-HD-Technik von Nvidia, mit deren Hilfe der Grafikchip die Hauptrechenlast beim Decodieren von (HD)-Videosignalen trägt und so die CPU signifikant entlasten kann. Die Ausstattung ergänzt ein 10/100/1000-MBit-Netzwerkchip sowie das WLAN-Modul Atheros AR5007EG, das allerdings nur den 802.11g-Standard mit bis zu 54 MBit/s erfüllt. Und aufgrund des kompakten Gehäuses ist auch kein Platz mehr für ein optisches Laufwerk.

Schnittstellen über dem Nettop-Standard

Nützlich: Die eSATA-Buchse des Nettop Acer Aspire Revo R3600 auf der Vorderseite
Nützlich: Die eSATA-Buchse des Nettop Acer Aspire Revo R3600 auf der Vorderseite

Zwei moderne Anschlüsse sind beim Acer Aspire R3600 Revo besonders hervorzuheben: Die HDMI-Buchse, die hochaufgelöste Videosignale und Mehrkanal-Sound erlaubt sowie der eSATA-Port zum Anschluss von externen Laufwerken, etwa einem Blu-ray-Brenner oder einer externen Festplatte.

Die hinteren Schnittstellen des Acer-Nettops Aspire Revo R3600
Die hinteren Schnittstellen des Acer-Nettops Aspire Revo R3600

Auf der Rückseite befinden sich neben der HDMI-Buchse auch noch ein analoger D-Sub-Monitorausgang, eine Netzwerk- und vier USB-2.0-Buchsen. Vorne hat Acer beim Aspire R3600 Revo neben dem eSATA-Port einen Kartenleser (MMC, MS, MS Pro, SD, XD) sowie die Kopfhörer- und Mikrofon-Buche untergebracht.

Zwei USB-Buchsen gehen noch in die Ecke: Nettop Acer Aspire Revo R3600
Zwei USB-Buchsen gehen noch in die Ecke: Nettop Acer Aspire Revo R3600

Zwei weitere USB-Anschlüsse und der beleuchtete Soft-Power-Knopf befinden sich in der vorderen oberen Ecke des schmalen Nettops. Für einen 1-Liter-Nettop ist die Schnittstellenausstattung also sehr gut - perfekt wäre sie, wenn Acer dem Aspire R3600 Revo noch eine Firewire-Buchse spendiert hätte.

Sie können sofort loslegen: Lieferumfang des Nettop Acer Aspire Revo R3600
Sie können sofort loslegen: Lieferumfang des Nettop Acer Aspire Revo R3600

Lieferumfang: Acer installiert auf dem Acer Aspire Revo R3600 Windows Vista Home Premium. Die OEM-Version liegt nicht als DVD bei. Dafür packt Acer eine zierliche Maus sowie eine verkleinerte Tastatur mit einem USB-Anschluss dazu. Daneben finden sich neben dem speziellen Netzteil die schon erwähnte VESA-Halterung und der transparente Standfuß. Ein vernünftiges Handbuch suchen wir vergeblich.