"umi"

Cisco teleportiert Telepresence ins Wohnzimmer

07.10.2010
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Mit "umi" hat der Netzriese Cisco in den USA ein hochwertiges Videokonferenzsystem für zuhause angekündigt.
So stellt sich Cisco das umi-vernetzte Wohnzimmer vor (Foto: Cisco Systems)
So stellt sich Cisco das umi-vernetzte Wohnzimmer vor (Foto: Cisco Systems)
Foto: Cisco

Mit umi will Cisco offenbar die (Markt-)Lücke zwischen Webcam-Chats am PC und Enterprise-Systemen wie der hauseigenen "Telepresence" füllen. Umi besteht aus einer Kamera, die man oben auf seinem HD-Fernseher anbringt, und einer Settop-Box, die man mit dem TV-Gerät und einem Breitband-Internet-Anschluss verbindet. Allein für die Hardware muss man 599 Dollar berappen, dazu kommen monatliche Kosten von 24,99 Dollar für Ciscos Videotelefonie-Service (on top für die für den Internet-Anschluss).

Die "New York Times" konnte umi bereits ausprobieren und äußert sich sehr angetan von der Bild- und Tonqualität der Lösung sowie der Integration mit der Fernseher und dem von Cisco angebotenen "Video-Anrufbeantworter". So richtig toll arbeitet umi aber logischerweise nur, wenn sich auf der Gegenseite die gleiche hochwertige Hard- und Software befindet. Außerdem bemängeln die Tester, dass umi Kontaktlisten nur von Google importieren kann und nicht von anderen Video-fähigen Instant Messengern wie Skype oder AIM. Und wer mit einem PC als Gegenstelle konferieren möchte, dann muss dort ebenfalls Google Chat laufen.

Als größte Konkurrenz für umi sieht die "NYT" übrigens das neue Kinect-System von Microsoft, das ebenfalls Video-Conferencing ermöglicht (wenn auch eher "nebenbei"). Es kostet im Paket mit der Konsole "Xbox 360" knapp 400 Dollar, dazu kommen noch einmal 60 Dollar per annum für die Online-Dienste von "Xbox Live".