Umbruch 2011

Die CeBIT sucht ihre Zukunft

08.03.2010
Die kriselnde Cebit sucht 2011 den Befreiungsschlag. Mal wieder im Blickpunkt: der Privatanwender.

Nach dem Schrumpfkurs der vergangenen Jahre und einem heftigen Richtungsstreit sind nun die Weichen gestellt für die künftige Struktur der immer noch weltgrößten IT-Messe. Die Cebit soll übersichtlicher werden. Und: Die Messe-Macher wollen wieder stärker auf die privaten IT-Nutzer zugehen. Mit dem neuen Konzept soll die Talfahrt der Cebit gestoppt werden.

"Wir greifen an", sagte Messe-Vorstand Ernst Raue am Samstag in Hannover zum Abschluss der diesjährigen Cebit, bei der die Zahl der Aussteller erneut gesunken war. Einen leichten Zuwachs verbuchte die Cebit bei den Besucherzahlen. An den fünf Veranstaltungstagen kamen insgesamt 334.000 Gäste auf das Messegelände. Im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres waren es 322.000 Besucher. Damit stieg die Zahl der Messegäste um 3,7 Prozent, teilte ein Sprecher am Sonntag mit. Im vergangenen Jahr war die Besucherzahl drastisch um knapp 20 Prozent auf rund 400.000 zurückgegangen. In diesem Jahr war die Messe um einen Tag auf fünf Tage verkürzt worden.

Kern der neuen Cebit ab 2011 sind vier Säulen: "Cebit Pro" für geschäftliche Anwender, "Cebit Gov" für die öffentliche Hand, "Cebit Lab" für Forschungseinrichtungen und Institute und "Cebit Life" für die Internetwelt und Privatkonsumenten. "Wenn es dann noch gelingt, die Top-Trends wie das mobile Internet und Cloud Computing frühzeitig aufzugreifen, kommt die Cebit wieder auf den Wachstumspfad", sagte der Präsident des IT-Verbandes BITKOM, August-Wilhelm Scheer.

Seit Jahren bereits basteln Messe und Aussteller an einem grundlegenden Umbau der Cebit. Die Kernfrage: Welche Rolle sollen die Privatverbraucher spielen? Die Cebit solle künftig überwiegend eine "Profimesse" mit Fachbesuchern sein, drängte eine Seite der Aussteller. Die andere Seite dagegen betonte, die Hightech-Branche wachse zunehmend zusammen, die verschiedenen Welten vernetzten sich immer mehr, dazu gehörten auch die Privatkonsumenten. Diese Sichtweise setzte sich dann schließlich durch, wie Brancheninsider berichteten.