Marktübersicht Open Source

Starke Tools für die Private Cloud

02.11.2011
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Eucalyptus

Eucalyptus-Architektur
Eucalyptus-Architektur
Foto: Eucalyptus

Die Software Eucalyptus ("Elastic Utility Computing Architecture Linking Your Programs To Useful Systems" ) ist aus einem universitären Projekt hervorgegangen. Sie wird zum einen als Service von dem gleichnamigen Startup betrieben und steht darüber hinaus für RHEL, CentOS, openSUSE und Fedora zur Verfügung.

Bis zur derzeitigen Version ist Eucalyptus fester Bestand von Ubuntu und wird dort als Ubuntu Enterprise Cloud (UEC) bezeichnet. In künftigen Versionen wird Ubuntu Eucalyptus durch OpenStack ersetzen.

Im Kern kann Eucalyptus verschiedene Hypervisor verwenden, um Systeme in der Cloud laufen zu lassen: Eucalyptus bevorzugt Xen, Ubuntu sieht KVM als Default vor, VMware ist in der kommerziellen Eucalyptus-Variante ebenfalls als "Motor" verfügbar.

UEC geht mit dem Cloud-Computing-Ansatz deutlich über klassische Server-Virtualisierungslösungen hinaus: Rechner-, Speicher -und Netzwerkressourcen werden von dem System gebündelt und transparent für das Hosting virtueller Maschinen zur Verfügung gestellt. Die Workloads lassen sich dabei "elastisch" verwalten: Dynamische Zuweisung von IP-Adressen, Auswahl von Rechnerressourcen und eine nachträgliche Erweiterung von Speicherplatz sind möglich. Die Besonderheit von UEC oder Eucalyptus ist dabei die weitgehende Kompatibilität zum Cloud-Computing-Pionier Amazon: Alle wesentlichen Steuerungskommandos (EC2) sowie das Storage-Format (S3) sind kompatibel, so dass ein nahtloser Übergang von Amazon zur eigenen Wolke und umgekehrt möglich ist.

UEC / Eucalyptus besteht aus mehreren Server- beziehungsweise Steuerungskomponenten. Grundsätzlich unterscheidet das System dabei zwischen der zentralen Steuerung einerseits sowie den Nodes andererseits, auf denen die eigentlichen VMs laufen und welche die Wolke ausmachen. Die Steuerung besteht aus Cloud Controller (CLC), Cluster Controller (CC) sowie dem Storage Controller (SC).

So wie viele der Wettbewerber ist Eucalyptus in einer Community- und einer Enterprise-Edition verfügbar. Letztere unterscheidet sich im Wesentlichen durch den Support für VMware vSphere und durch die Verfügbarkeit kommerziellen Supports.

Eucalyptus gilt als weitgehend ausgereift, wobei gerade die Installation bisweilen Schwierigkeiten bereitet.