Glaubt man einer Studie von Computer Associates (CA), dann bleiben 44 Prozent aller Mainframe-Anwender dem Großrechner nur aus einem einzigen Grund treu: Sie scheuen die Kosten beim Wechsel auf eine verteilte IT-Landschaft. Und genau hier beginnt schon der erste und vor allem entscheidende Irrtum. Das zumindest ist die Meinung bei den IT-Verantwortlichen der Soka-Bau in Wiesbaden.
Migrationskosten? Kein Problem!
"Die Migrationskosten sind nicht das Problem. Ganz im Gegenteil", sagt Wolfgang Moze. Der Abteilungsdirektor bei Soka-Bau sieht bei der Ablösung eines Mainframes eine ganz andere Herausforderung: die systematische Bewältigung der Umstellungsrisiken.
Moze muss es eigentlich wissen. Denn sein Unternehmen hat gerade die Ablösung einer BS2000-Mainframe-Umgebung erfolgreich abgeschlossen und auf Unix-Server umgesattelt. Wesentliches Ergebnis dieses Plattformwechsels: Innerhalb von 1,4 Jahren haben sich die Investitionen in dieses Projekt bezahlt gemacht. Den - neudeutsch - Return on Invest (ROI) kann Soka-Bau nachweisen.
Daneben gab es aber beim Wechsel der Plattformen auch andere Ergebnisse: "Die jährlichen Betriebskosten konnten von 2,5 auf 0,7 Millionen Euro reduziert werden. Das sind immerhin 72 Prozent", berichtet Wolfgang Moze, Abteilungsdirektor bei Soka-Bau.
Die Hauptersparnis habe Soka bei den Lizenzkosten für BS2000 erreicht. "Sie machen allein 89 Prozent der Einsparungen aus", sagt Moze. Die Bedenken der CA-Studie zu den Kosten eines Wechsels weg vom Mainframe kann er nicht nachvollziehen. Und er belegt seine Zweifel mit Zahlen. Er beziffert die Gesamtkosten des 36-monatigen Projekts auf 2,477 Millionen Euro. Bei jährlichen Einsparungen in Höhe von 1,8 Millionen Euro berechnet sich somit ein RoI von 1,4 Jahren. Personaleinsparungen sind hier nicht eingerechnet. Der interne IT-Dienstleister SOKA-IT berichtet außerdem von deutlichen Performance-Verbesserungen bei den unternehmens- und zeitkritischen Anwendungen.