SCM-Lösungen im Vergleich

16.12.2005
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Das Institut Barc stellt neun unterschiedliche Produkte für den Mittelstand einander gegenüber.

War Supply-Chain-Management bisher vor allem ein Thema großer Firmen, erkennen nun vermehrt mittelständisch geprägte Unternehmen die Vorzüge solcher Systeme. Sie hoffen, mit ihrer Hilfe die Kosten für die Beschaffung und Fertigung zu senken, ohne zugesagte Liefertermine beziehungsweise Liefermengen zu verfehlen. Dabei ist SCM ein Oberbegriff für eine Fülle an Teildisziplinen wie Beschaffungs-, Produktions-, Distributions- sowie Absatz- und Bedarfsplanung. Betriebe haben ein Interesse daran, diese unternehmensübergreifenden Vorgänge mit der firmeninternen Fertigungsplanung im Sinne des Advanced Planning & Scheduling (APS) zu verknüpfen. Letzteres dient der Auftragseingangsplanung, der Identifikation von Engpässen sowie dazu, die Produktionsanlagen optimal auszulasten.

Hier lesen Sie ...

  • welche Vor- und Nachteile die SCM-/APS-Produkte bieten;

  • wie sich die Planungsansätze der Hersteller unterscheiden;

  • dass unterschiedliche Planungskonzepte zum Ziel führen.

Advanced Planning & Scheduling soll Nachteile der Sukzessivplanung im ERP-System ergänzen.
Advanced Planning & Scheduling soll Nachteile der Sukzessivplanung im ERP-System ergänzen.

Das Angebot an Lösungen ist groß und unübersichtlich. Einerseits interpretieren Marktteilnehmer SCM unterschiedlich, andererseits wenden sich die Produkte an unterschiedliche Branchen. Beispielsweise benötigt ein Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau eine auf Aufträge bezogene Planung, während ein Serienfertiger in anderen Kategorien denkt.

Das Beratungshaus Barc aus Würzburg hat in einer Studie neun SCM-/APS-Systeme begutachtet und im Labor getestet. Verglichen wurden:

  • "Scope" (Atos Origin);

  • "Icon-SCM" (Icon);

  • "IFS Applications" (IFS Deutschland);

  • "APS", "Supply Web" und "MLE" (Infor Global Solutions);

  • "Syte APS" (ehemals Mapics, jetzt Infor);

  • "Proalpha" (Proalpha Software AG);

  • "SRM-Pro" und "PSI Penta" (PSI Penta und Berghof Systeme) sowie

  • "Way RTS" und "Way SCS" (Wassermann AG).

Unter den Anbietern finden sich gestandene ERP-Lieferanten, die SCM und APS als weitere Module ergänzt haben, aber auch spezialisierte Hersteller. Letztere verfügen über Schnittstellen, um zur Planung und Simulation Informationen aus ERP-Systemen von Drittherstellern auszulesen sowie Planungsdaten dorthin zurückzuschreiben.

Die Anbieter verfolgen zum Teil sehr unterschiedliche Planungskonzept. Manche setzen auf weitgehende Automatisierung, andere stellen den Anwender (zum Beispiel den Werkstattmeister) in den Vordergrund und verstehen sich als Unterstützer und Ratgeber, ohne seine Entscheidungskompetenz zu beschneiden. Zudem bedienen sie unterschiedliche Branchen und Fertigungsarten (Prozessfertigung, Maschinen- und Anlagenbau sowie Serienfertigung).