Neue Funknetze erreichen Bruttodatenraten von 300 Mbit/s

CeBIT: AVM setzt voll auf Turbo-WLAN 802.11n

04.03.2008
Die Berliner Fritz-Box-Schmiede AVM ist in ihrer jüngsten Gerätegeneration auf den neuen WLAN-Standard 802.11n eingeschwenkt. Neue Fritz-Boxen, WLAN-Sticks und Repeater sollen mit der aktuellen Technik unter anderem das drahtlose Streamen von HD-TV-Inhalten ermöglichen.

Sichtlich zufrieden kam AVM-Geschäftsführer Johannes Nill auf der CeBIT zur Produktpräsentation seiner jüngsten Gerätegeneration. Zur Zufriedenheit des Berliners trug unter anderem bei, dass sich das mittelständische Unternehmen im dynamischen DSL-Markt behaupten konnte. Glaubt man Nill, so ist AVM in Deutschland - hier wurden 2007 rund vier Millionen DSL-Anschlüsse neu verkauft - mit einem Marktanteil von 48 Prozent Marktführer. Ingesamt verkaufte die Company nach eigenen Angaben mehr als fünf Millionen Fritz-Boxen. Den Umsatz konnte der Mittelständler von 240 auf 280 Millionen Euro steigern.

Laut Nill sind in Deutschland mit 20 Millionen Breitbandanschlüssen mittlerweile 50 Prozent aller Haushalte versorgt. Platzhirsch sind dabei die DSL-Anschlüsse mit rund 19 Millionen, gefolgt von einer Million Kabel-TV-Anschlüsse. Unter ferner liefen sind dagegen alternative Techniken wie Satellit (50.000) oder Powerline (rund 10.000) zu verbuchen. Dementsprechend investieren die Berliner und andere Unternehmen in die Weiterentwicklung der DSL-Technik. So wird im AVM-Labor mit Annex-J und -M an neuen DSL-Techniken gearbeitet, die unter anderem eine Upload-Geschwindigkeit von bis zu 3,5 Mbit/s ermöglichen und gleichzeitig eine größer Entfernung überbrücken sollen. "Wer hätte gedacht, was noch alles in dem Kupferdraht steckt, als wir vor wenigen Jahren DSL mit 576 Kbit/s feierten", kommentierte Nill die Entwicklung.

Noch sind die neuen DSL-Geschwindigkeiten allerdings Zukunftsmusik. Real ist auf der CeBIT dagegen der allgegenwärtig Trend zu schnellen 802.11n WLANs. Zumindest in der Theorie versprechen die neuen Geräte Bruttotransferraten von bis zu 300 Mbit/s. Bei AVM beherrschen die neuen Funktechniken neben der "Fritz-Box Fon WLAN 7270" die Messepremieren "Fritz-Box WLAN 3270" und "Fritz-WLAN Stick N". Während die 7270 als komplette kleine TK-Anlage mit DECT, ISDN, VoIP, WLAN, USB und DSL konzipiert ist, steht bei der 3270 eher der Routing-Aspekt - also die Koppelung von Netzen - im Vordergrund. Hierzu unterstützt die 3270 auch VPN-Verbindungen. Für beide Geräte hat AVM im Zuge der Produktpflege neue Funktionen wie Anrufbeantworter und Faxfunktionalität entwickelt. Die entsprechenden Software-Updates sind im Fritz-Labor zu finden.

Neuland betritt AV mit der 8160, die im Laufe des Jahres auf den Markt kommen soll. Hierbei handelte es sich um eine Art Multimedia-Box für das Streamen von Video-Inhalten in HD-Qualität. Neben dem schnellen WLAN-Standard verfügt die Box über einen digitalen HDMI-Anschluss sowie digitale 5.1-Mehrkanalanschlüsse zur Verbindung mit dem heimischen AV-Equipment. Für User, die aufgrund baulicher Gegebenheiten Probleme mit ihrem WLAN haben, ist der Fritz-WLAN-Repeater N/G konzipiert. Mit dem Repeater, der einfach in eine Steckdose gesteckt wird, lässt sich so die Reichweite der WLANs erhöhen. Dabei beherrscht das Gerät alle gängigen WLAN-Standards. Als kleines Bonmot hat AVM noch einen Stereo-Radiosender in das Gerät eingebaut, so dass auf diesem Weg Audio-Inhalte direkt aus dem WLAN an einen Receiver weitergeleitet werden können. (hi)