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Social Games

Zynga setzt der Videospielbranche zu

11.05.2010
Von pte pte
Der Aufstieg von Social-Games-Anbietern wie Zynga bringt die klassischen Entwickler unter Zugzwang.

Immer mehr etablierte Player müssen umdenken und mit ähnlichen Angeboten auf den Markt kommen, um den Anschluss in dem boomenden Geschäft nicht zu verlieren. Zynga produziert durchwegs simple Online-Games, die typischerweise in Social Networks wie Facebook gespielt werden und in der Regel kostenlos sind. Zusätzlich werden aber auch immer kostenpflichtige Optionen angeboten - beispielsweise der Verkauf von virtuellen Gütern.

Eines der erfolgreichsten Beispiele für diese Social Games ist Zyngas "Farmville", das auf Facebook mehr als 78 Millionen aktive Nutzer monatlich zählt, berichtet das "Wall Street Journal". Wie gut das Geschäft mit den Online-Spielen läuft, zeigte sich auch als Zynga vergangene Woche bekannt gab, Aktien verkaufen zu dürfen, die das Start-up mit einem Preis von rund 4,6 Milliarden Dollar bewerten.

Etablierte Publisher ziehen nach

Damit kommt Zynga bereits auf ein Drittel des Wertes von Activision Blizzard und zwei Drittel des Wertes von Electronic Arts (EA) - den größten Gamespublishern der Welt. Mit sinkenden Umsätzen bei Konsolen- und Computerspielverkäufen konfrontiert, ziehen die etablierten Videospielentwickler jetzt nach. So hat beispielsweise EA im November den größten Zynga-Rivalen Playfish übernommen.

THQ - eigentlich bekannt für Kampf- und Wrestlingspiele - hat ein eigenes Team eingesetzt, das sich mit der Entwicklung von Social Games befasst. Noch in diesem Jahr will THQ drei Spiele für Facebook auf den Markt bringen. "Wir glauben, dass alles digital wird. Ich will einfach versuchen, nicht den Anschluss zu verlieren", sagt Danny Bilson, Executive Vice President von THQ Core Games.

"Wo bei Konsolengames ein massiver Production Value dahintersteht und mit technischer und optischer Überlegenheit glänzt, sind Browser-Games von überall und jedem spielbar, einsteigerfreundlich und in der Regel auch kostenlos", meint Eugen Knippel, Marketingleiter bei Ubisoft, der gegenüber pressetext die Vorzüge sowohl von klassischen Videospielen als auch von Social Games hervorstreicht.

Zynga in der Offensive

Zyngas unaufhaltsamer Aufstieg lässt sich auf verschiedenen Ebenen ablesen. So hat sich etwa die Mitarbeiterzahl seit Januar 2009 auf mittlerweile 800 vervierfacht. Auch weiterhin werden massiv Entwickler eingestellt und kleinere Wettbewerber akquiriert. Laut dem WSJ-Bericht will Zynga außerdem eine eigene Gaming-Webseite starten. Seit Monaten werde laut Insidern bereits an der Umsetzung gearbeitet. (pte)