Gartner-Erhebung

Zwölf Prozent der RZ-Kosten fließen in Energie

05.10.2010
Anzeige  Die Ausgaben für Kühlung und Energieversorgung werden in den kommenden Jahren stark steigen.

Auf rund zwölf Prozent beläuft sich der durchschnittliche Anteil der Energieausgaben an den Gesamtkosten für den Rechenzentrumsbetrieb. Das ist das Ergebnis einer Berechnung der IT-Marktforscher von Gartner. Die Analysten erwarten, dass sich die Probleme rund um Kosten, Kühlung und Energieversorgung in den nächsten Jahren verschärfen werden, da Unternehmen nach der Rezession ihre IT-Infrastruktur wieder ausbauen. Damit, so die Prognose, werden die Energiekosten zu den am schnellsten wachsenden Ausgabenposten im RZ-Betrieb zählen.

Gartner rechnet damit, dass der Verkauf von Servern in den kommenden zwei Jahren um fünf Prozent zulegen wird, daher "müssen die Unternehmen ihren Energieverbrauch unter Kontrolle bringen", rät Rakesh Kumar, Research Vice President bei Gartner. "Rechenzentrumsbetreiber sollten die Energiedaten über die gesamte Anlage hinweg erfassen, einschließlich Gebäude, Anlagenbestandteile und IT-Ausstattung." Als Maßeinheit hat sich dafür zuletzt der so genannte PUE-Indikator (Power Usage Effectiveness) etabliert, der als Quotient von Gesamt-Energieverbrauch des Rechenzentrums und Energieverbrauch der IT-Systeme wie Server und Speicher definiert ist. Die meisten Betreiber großer Rechenzentren bewerten ihre Installation mit Hilfe des PUE-Indikators. Bis 2015, so die Experten, werden 80 Prozent aller neuen Data Center ihre Energieeffizienz entsprechend ausweisen.

Für die ganzheitliche Energiebetrachtung hat Gartner sechs Bereiche ausgemacht, die die Betriebsverantwortlichen im Blick behalten sollten: die Gebäude selbst, die elektrischen und baulichen Anlagen sowie die Racks, IT-Hardware und virtuellen Maschinen. Wenn alle Segmente analysiert werden, eröffnet sich den Verantwortlichen ein detaillierter und umfassender Blick auf den Energieverbrauch. "Das Energie-Management der IT-Hardware, Racks und elektrischen Installation sollten Anwender zügig angehen, während die Erhebungen zu Energieeffizienz der Gebäude und baulichen Anlagen eher Hosting-Provider betrifft, die ihren Kunden die Energiekosten gesondert in Rechnung stellen", schildert Kumar. "Energiemessungen für virtuelle Installationen wird es in den kommenden vier bis fünf Jahren geben." (jha)