IT-Service-Management

Zwölf Dinge, die Sie über Itil V3 wissen sollten

24.11.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

10. Inwiefern werden die Vorzüge von V 3 durch gestiegene Komplexität erkauft?

Markus Bause: V3 kann nichts für die Komplexität der Prozesse.
Markus Bause: V3 kann nichts für die Komplexität der Prozesse.
Foto: Serview

Nochmal zur Erinnerung: In V 3 werden die IT-Prozesse untereinander und ihre Ausrichtung an den Geschäftsprozessen thematisiert. Viele Best Practices - oder "Good Practices", wie manche Itil-Anhänger einschränken - widmen sich diesen Abhängigkeiten und Wechselwirkungen. Das erwecke den Eindruck erhöhter Komplexität, konstatiert Serview-Geschäftsführer Bause. Aber im Grunde seien diese Themen ja nicht neu. Auch vor der Veröffentlichung von Itil V3 hätten sich die IT-Manager diese Frage stellen müssen; nur habe V2 ihnen darauf keine Antworten gegeben.

Auch die Tatsache, dass V 3 statt elf jetzt 14 Prozesse beschreibe, könne der neuen Version nicht angekreidet werden, so Bause. V2 habe Lücken gehabt, die V3 nun schließe. Außerdem müsse ja nicht jede Organisation jeden Prozess als eine eigenständige Disziplin einführen.

Ein dritter häufig genannter Kritikpunkt betrifft die Projektsteuerung, die unter V3 schwieriger, sprich komplexer geworden sei. Auch darauf hat Bause eine Antwort: Vermutlich werde kein Unternehmen alle V-3-Prozesse auf einmal einführen, denn besser sei es, das Prozess-Framework kontinuierlich auszubauen. Typischerweise würden die Projekte mit den operativeren Abläufen aus dem Service-Support beginnen und später zu den taktischen und strategischen Prozessen aus der Service Delivery übergehen, erinnert der Serview-Geschäftsführer: " Daran wird sich auch künftig nichts ändern."