Mobile Security

Zwischen State-of-the-Art-Sicherheit und Frustration der Mitarbeiter

21.07.2016
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Wie eine von Blackberry neu vorgestellte Studie ergab, verfügt zwar der Großteil der Unternehmen über eine Mobile-Security-Strategie. Nur ein kleiner Teil von ihnen setzt diese jedoch komplett um - aus Furcht, mit zu strengen Sicherheitsmaßnahmen die Mitarbeiter zu vergraulen und ihre Produktivität einzuschränken.
Effektive mobile Sicherheit muss die Produktivität der Mitarbeiter erhöhen und darf sie nicht behindern.
Effektive mobile Sicherheit muss die Produktivität der Mitarbeiter erhöhen und darf sie nicht behindern.
Foto: Ahuli Labutin - shutterstock.com

Obwohl 73 Prozent der im Auftrag von Blackberry weltweit befragten 1000 IT-Entscheider nach eigenen Angaben über eine Mobile-Security-Strategie verfügen, gaben nur drei Prozent in der Umfrage an, das höchstmögliche Sicherheitsniveau auch bereits praktisch umzusetzen. Als Grund führten 82 Prozent der IT-Manager Befürchtungen an, die mobilen Sicherheitsvorkehrungen würden bei ihren Mitarbeitern zu Frustration führen und damit potenziell ihre Produktivität einschränken. 44 Prozent waren sogar besorgt, dass zu viele Sicherheitsmaßnahmen ihre Mitarbeiter davon abhalten, ihren Job zu erledigen.

Nichtsdestotrotz sind sich die Befragten weitgehend einig, welche Vorteile eine starke Haltung im Bereich mobile Sicherheit haben kann. So führten mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass ihre Daten dadurch besser geschützt würden, 64 Prozent sehen eine größere Mobilität für ihre Mitarbeiter und die Hälfte der Umfrageteilnehmer gab an, dass es dadurch weniger Sicherheitslücken gebe.

Die Häufigkeit und Schwere schädlicher Attacken haben die mobile Sicherheit in den Fokus von Geschäftsführern und Vorständen gerückt, kommentiert David Kleidermacher, Verantwortlicher für den Bereich Sicherheit bei Blackberry, das Ergebnis. Dennoch werde weiterhin nicht genug getan, um diese Risiken zu mindern. Der Sicherheitsexperte empfiehlt, dass Manager aus allen Bereichen sowie der Vorstand nachdrücklich kommunizieren, dass effektive mobile Sicherheit die Produktivität erhöht und nicht behindert.

Weitere Ergebnisse der Studie nach Branchen

  • Nur rund vier von zehn befragten Unternehmen verfügen über eine MDM-Strategie (Mobile Device Management). Viele dieser Unternehmen halten ihre Sicherheitsstrategie für mobile Geräte für nicht gut genug. Die Details nach Branchen:- Finanzdienstleistungen: 44 Prozent- Behörden: 52 Prozent- Gesundheitswesen: 37 Prozent- Rechtswesen: 54 Prozent

  • 47 Prozent der Befragten glauben, dass Unternehmen durch bekannte ByoD-Richtlinien für zu viele Risiken anfällig gemacht werden. Diese Bedenken spiegeln sich in verschiedenen Branchen wider:
    - Finanzdienstleister: 55 Prozent
    - Behörden: 50 Prozent
    - Gesundheitswesen: 43 Prozent
    - Rechtswesen: 53 Prozent

  • Im Schnitt betrachten 57 Prozent der Befragten mobile Sicherheitskontrollen entweder als eine "Behinderung" oder als eine "komplette Behinderung". In manchen Branchen sind diese Probleme sogar noch schlimmer:
    - Finanzdienstleister: 78 Prozent
    - Behörden: 78 Prozent
    - Gesundheitswesen: 85 Prozent
    - Rechtswesen: 94 Prozent