Zwischen Mutter und Tochter

25.01.2005
Von Katharina Friedmann

Problembewusstsein nimmt zu

Doch grundsätzlich wächst offenbar das Bewusstsein für die mit einer Doppelbesetzung verbundenen Risiken: Nach einer jährlichen Umfrage der Unternehmensberatung SMP sind CIO- und CEO-Posten der IT-Tochter nur noch in rund 20 Prozent der Konzerne, die ihre IT ausgegründet haben, mit ein und derselben Person besetzt. 80 Prozent haben mittlerweile getrennte Verantwortlichkeiten etabliert. "Vor zwei Jahren lag dieser Anteil noch bei gut 50 Prozent", so Neinhaus.

Das Zwei-Hüte-Modell:Vorteile und Risiken    Vorteile für die Tochter: Beschleunigter Aufbau der IT-Tochter durch das bereits eingespielte Team aus CIO und IT-Management. Effektivere IT-Leistungserbringung aufgrund der detaillierten Kenntnis des CIO in Sachen Geschäftsprozesse und daraus resultierender IT-Anforderungen des Konzerns. Vorteile für die Mutter: Reduziert operative und finanzielle Risiken in der Anlaufphase einer IT-Ausgründung. Bessere Kontrolle und Wahrung der Konzerninteressen durch erhöhte Kosten-/Leistungstransparenz und -effizienz der IT-Tochter gegenüber dem Konzern. Risiken: Trennung von Auftragnehmer- und Auftraggeberrolle kann fehlschlagen. Die Folge: Ziele der Ausgründung (effiziente zielgerichtete Leistungserbringung und Kostentransparenz) werden nicht erreicht. Es besteht die Gefahr, sich in den Rollen zu verzetteln. Die Folge: Zielsetzungen können divergieren und der IT-Chef findet zu wenig Zeit, sich um seine Rolle als Auftragnehmer- und Auftraggeber angemessen zu kümmern. Quelle: Bain & Company