Zweites Quartalsergebnis nach Delphi-Freigabe Borland International schreibt endlich wieder schwarze Zahlen

11.08.1995

MUENCHEN (qua) - Licht am Ende des Tunnels fuer die Borland International Inc., Scotts Valley: Fuer das erste Quartal des laufenden Geschaeftsjahres kann sich der kalifornische Software- Anbieter einen Profit von 2,8 Millionen Dollar oder zehn Cent pro Aktie gutschreiben. An der New Yorker Boerse stieg der Wert der Borland-Anteile innerhalb weniger Tage von zehn auf 13 Dollar pro Stueck.

Ein rigoroses Kosten-Management und die Marktfreigabe der hochgelobten Entwicklungsumgebung "Delphi" haben Borland endlich wieder einen operativen Gewinn beschert. Vom 1. April bis zum 30. Juni 1995 nahm das Software-Unternehmen 53,8 Millionen Mark ein, von denen etwas mehr als fuenf Prozent in der Firmenkasse verblieben.

Seit der Uebernahme von Ashton-Tate im Oktober 1991 hat Borland ausschliesslich negative Jahresabschluesse berichtet, sporadisch unterbrochen durch einzelne profitable Quartale. Ob die juengsten Ergebnisse nur ein Zwischenhoch bedeuten oder aber eine Trendwende ankuendigen, wird sich Ende September erweisen, wenn die Kalifornier ihren Halbjahresbericht vorlegen.

Mit den Zahlen des ersten Quartals 1994/95 laesst sich die gerade veroeffentlichte Vierteljahresbilanz kaum vergleichen. Damals hatte das Unternehmen sein Spreadsheet-System "Quattro Pro" an Novell verkauft und damit einen ausserordentlichen Gewinn von fast 100 Millionen Dollar erzielt.

Trotzdem wies die Jahresbilanz fuer das vergangene Geschaeftsjahr einen Verlust von 12,2 Millionen Dollar oder 43 Cent pro Aktie aus, den Borland allerdings auf die im vierten Quartal angefallenen Restrukturierungskosten von 59 Millionen Dollar zurueckfuehrte. Der Umsatz fuer den Zeitraum zwischen dem 1. April 1994 und dem 31. Maerz 1995 lag bei 254 Millionen Dollar und damit 35 Prozent unter dem Vorjahreswert von 393,5 Millionen Dollar.