Zweiten Versuch mit eigenen Laeden gestartet Test: IBM eroeffnet ersten eigenen PC-Shop in Aachen

25.06.1993

AACHEN (IDG) - Seit Montag vergangener Woche testet die IBM zum zweiten Mal den direkten Vertriebskanal. In dem jetzt eroeffneten 300 Quadratmeter grossen Ladengeschaeft stehen neben der Ambra- Linie, PS/1- und Value-Point-PCs zum Verkauf.

"Es handelt sich um einen Test", erklaerte ein Sprecher der IBM Europe. Ist der Versuch erfolgreich, sollen Laeden in anderen europaeischen Laendern und eventuell in den USA folgen, fuegte er hinzu. Erst Mitte der 80er Jahre hatten die Armonker allerdings ihre Computer-Laeden in Nordamerika geschlossen.

"Wir verkaufen an jeden, der in den Laden kommt und Geld hat", sagte Claus Stork, der Geschaeftsfuehrer des Shops, der pikanterweise in der Naehe der Vobis-Zentrale in Wurselen seine Tueren geoeffnet hat.

Bill McCracken, General Manager der europaeischen IBM PC Unit, raeumte auf einer Dataquest-Konferenz in Muenchen ein, dass dieser zweite Einstieg in den Direktverkauf durchaus von den Vobis- Erfolgen in Deutschland inspiriert worden sei. Auf die dramatischen Veraenderungen im PC-Markt muesse IBM entsprechend aggressiv reagieren. Vobis-Chef Theo Lieven sagte spaeter auf der gleichen Konferenz, er fuehle sich geschmeichelt, wenn IBM sein Erfolgskonzept zu kopieren versuche. Ein Sprecher des PC-Cloners stellte fuer Mitte Juli Aktionen gegen den neuesten IBM-Vorstoss in Aussicht, wollte aber keine konkreten Vorhaben nennen.

In den kommenden Wochen wird mit der Einfuehrung einer neuen Low- end PC-Linie der englischen IBM-Tochter ICPI gerechnet, die unter dem Label GS ebenfalls in Aachen angeboten werden soll.