Telex gegen IBM:

Zweite Runde für den Marktführer

31.01.1975

ARMONK - USA - In der Revisionsverhandlung der Telex-Kartell-Klage konnte die IBM einen vollen Erfolg erzielen: Das Appellationsgericht in Denver sprach am 24. Januar 1975 IBM von dem Vorwurf monopolistischer Praktiken gegen die Telex Corporation frei. In der ersten Instanz waren die Richter im November 1973 der Argumentation von Telex gefolgt, wonach IBM versucht habe, durch Konstruktionsänderungen seiner EDV-Anlagen die Hersteller IBM kompatibler Peripherie vom Markt zu verdrängen. IBM war zu einer Schadenersatzzahlung von 259 Millionen Dollar an Telex verurteilt worden.

Für IBM stand im Fall Telex viel auf dem Spiel: Die Klagen anderer Hersteller sind noch anhängig. Nach dem Urteil von Denver stehen diese Klagen auf schwachen Füßen. Noch wichtiger dürfte die Revisionsentscheidung für den Mitte Februar beginnenden großen Kartell-Prozeß sein: IBM hat jetzt bedeutend höhere Trümpfe in der Hand.

Ring frei zur letzten Runde: Telex bleibt noch die Möglichkeit, vor das Oberste Bundesgericht zu gehen. (pi)