Zwei-Klassen-Gesellschaft bei RFID

16.06.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Lünendonk-Techconsult-Studie sieht den fehlenden Return on Investment (RoI) als weniger hinderlich an: In vielen Pilotprojekten spiele dieser Aspekt eine "nachgelagerte" Rolle - vor allem deshalb, weil das Projektbudget die Kosten von vornherein limitiere und ein Controlling nur auf dieser Ebene stattfinde. Im Vordergrund der Projekte stehe mehr die Absicht, Erfahrungen für den operativen Einsatz zu sammeln und Geschäftsmodelle zu entwickeln, auf deren Grundlage dann die Wirtschaftlichkeit geschätzt werde. Offenbar hat die RFID-Avantgarde einen langen Atem: Laut Lünendonk und Techconsult rechnet beispielsweise die Metro Group beim Einsatz der Funkchips auf Transport-Verpackungen mit einer Amortisationszeit von vier bis sechs Jahren.

Die Studie

Unter dem Titel "RFID in Deutschland 2005: Lernen von den Pionieren" haben Lünendonk GmbH und Techconsult GmbH die Befragung von mehr als 1000 Anwenderunternehmen aus sieben Branchen ausgewertet. Gesprächspartner waren etwa zur Hälfte IT-Verantwortliche, zu 30 Prozent Geschäftsführer und zu 20 Prozent Fachabteilungsleiter. Die Aussagen sind in vielen Fällen branchenspezifisch ausgewertet. Die PDF-Version der Studie ist zum Preis von 1900 Euro bei Lünendonk in Bad Wörishofen oder Techconsult in Kassel erhältlich.

Ihre Vorteile kann die Funkfrequenzidentifikation nur ausspielen, wenn sie über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, also unternehmensübergreifend eingesetzt wird. Als wichtige Voraussetzungen dafür, dass die Unternehmen die RFID-Potenziale aktivieren können, betrachten Lünendonk und Techconsult den Reifegrad und die Integrationstiefe der Informationstechnik. Die IT-Abteilungen ständen vor der Herausforderung, eine für das jeweilige Anwendungsszenario "optimale" Architektur zu entwickeln.