Zwei Gesichter des Chipmarkts

26.04.2005
Während Intel im ersten Quartal 2005 ein Rekordergebnis hinlegte, hadert Konkurrent AMD vor allem mit Verlusten im Flash-Geschäft.

Es lassen sich keine Zeichen der Schwäche wie bei IBM erkennen", gab sich Intels Finanzchef Andy Bryant anlässlich der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen selbstbewusst. Intel sehe weltweit eine stabile Nachfrage nach seinen Halbleiterprodukten.

Der weltgrößte Prozessorhersteller aus dem kalifornischen Santa Clara nahm in den ersten drei Monaten dieses Jahres 9,43 Milliarden Dollar ein. Das sind 17 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Das Nettoergebnis verbesserte sich um 24 Prozent von 1,73 auf 2,15 Milliarden Dollar.

"Das ist das beste Ergebnis unserer Firmengeschichte", begeisterte sich Hannes Schwaderer, Deutschland-Chef von Intel. Vor allem die starke Nachfrage nach Produkten für Mobilgeräte habe das Wachstum forciert.

Für Intel zahlen sich die Investitionen der vergangenen Jahre zunehmend aus. Mit der effizienten Auslastung der Fabriken steigt auch die Profitmarge des weltgrößten Chipherstellers. Für die zurückliegenden drei Monate weist Intel einen Wert von 59,3 Prozent aus. Anfang 2005 hatten die Verantwortlichen nur mit 55 Prozent gerechnet. Für das Gesamtjahr erhöhten sie ihre Prognose von 58 auf 59 Prozent. Um die künftigen Geschäfte zu sichern, will Intel im laufenden Jahr zwischen 5,3 und 5,8 Milliarden Dollar investieren. Das sind rund 500 Millionen Dollar mehr als bislang geplant.

Davon kann Konkurrent AMD nur träumen. Der ewige Zweite im weltweiten Prozessorgeschäft wies für das erste Quartal 2005 einen Umsatz von 1,23 Milliarden Dollar aus, rund ein Prozent weniger als vor Jahresfrist. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 17,4 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 45,1 Millionen Dollar angefallen war. Vor allem das Geschäft mit Flash-Speichern bereitet AMD Sorgen. So reduzierten sich die Einnahmen der Memory Group im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 447 Millionen Dollar. Der operative Verlust der Einheit belief sich in den ersten drei Monaten des Jahres auf 110 Millionen Dollar. Die Verantwortlichen erklären die Misere mit dem harten Wettbewerb und dem anhaltenden Preisverfall.

Um weniger auf Verkaufseinkünfte aus dem schwierigen Flash-Markt angewiesen zu sein, plant AMD offenbar einen Börsengang der Geschäftseinheit "Spansion". An dem Joint Venture mit Fujitsu zur Herstellung und Vermarktung von Flash-Modulen hält der Prozessorspezialist 60 Prozent. (ba)