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Zwei Festplatten rotieren im PC

11.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Was bei Server-Systemen schon gang und gäbe ist, dürfte demnächst auch bei PCs zur Grundausstattung gehören: Mehrere eingebaute Festplatten, die die Daten über Raid-Techniken sichern. Schon jetzt bieten Hersteller wie Hewlett-Packard, Dell, Lenovo (ex IBM-PCs) und Gateway Desktops mit zwei oder mehr Laufwerke an.

Geht es darum, die Schreib- und Leseleistung der Drives zu erhöhen, dann werden die Platten über Raid 0 (Redundant array of independent disks) gekoppelt. Bei diesem Verfahren, auch "striping" genannt, werden die Informationen über die Laufwerke verteilt gespeichert. Jede Platte enthält also nur Teile des gespeicherten Datensatzes. Die Gefahr, Daten zu verlieren erhöht sich bei Raid 0, weil zwei oder mehr Platten ausfallen können und die Wiederherstellung schwieriger oder sogar unmöglich ist.

Wird Raid 1 eingesetzt, dann sind die Daten doppelt vorhanden, denn sie werden auf beide Festplatten geschrieben oder gespiegelt, weshalb sich dafür der Begriff "mirroring" eingebürgert hat. Dieses Verfahren bietet doppelte Sicherheit, erfordert aber zweifache Speicherkapazität. Die Marktforscher der IDC erwarten, dass im Heim-PC dieses Raid Level eingesetzt wird. Sie schätzen, dass sich der Markt für Raid-Speicher bei privaten Nutzern von 3,2 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf fünf Milliarden Dollar im Jahr 2008 steigern wird.

Für die PC-Nutzer dürfte es in Zukunft einfacher werden, Raid-Systeme zu konfigurieren, weil die Chipindustrie hilft: Intel und AMD bieten in ihren Chipsets längst Unterstützung für mehrere Laufwerke im PC an. Neue Dual-Core-CPUs mit zwei Rechenkernen dürften auch gleich zu besserer Festplattenausstattung führen. (kk)