Gemeinsame Vertriebsaktivitäten in Skandinavien:

Zweckende Univac\Saab-Scania

28.02.1975

NEW YORK - Nach einer Partnerschaft in Deutschland mit Facit, versucht sich jetzt Saab-Scania in Skandinavien mit Sperry-Univac. Zur Intensivierung ihres EDV-Geschäfts in Skandinavien gründen Saab-Scania AB, Linsköping und die Sperry Rand Corporation, New York eine gemeinsame Gesellschaft (Joint Venture) für den Vertrieb und Service von EDV-Systemen in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Die gemeinsamen Aktivitäten sollen im April anlaufen.

Das Abkommen umfaßt sowohl die mittleren und großen Computer von Data-Saab als auch die EDV-Systeme von Sperry-Univac.

Kleincomputer und Terminals sowie Prozeßrechner und andere elektronische Geräte von Data-Saab sind von dieser Vereinbarung für den schwedischen Markt ausgeschlossen.

Saab-Scania produziert Personen- und Lastwagen, Militärflugzeuge, Raketensysteme und Computer. In die skandinavische Gemeinschaft bringt Saab-Scania die Serie D-20 ein, mit Systemen mittlerer Größenordnung.

Sperry Univac wird sein Vertriebs- und Servicepotential in die skandinavische Partnerschaft einbringen.

Dr. Curt Mileikowski kommentiert erfreut die Vereinbarung: "Wir begrüßen die Möglichkeit, das technische Know-how und die weitgespannte Produktlinie von Sperry-Univac unseren jetzigen Kunden zugänglich zu machen und ihnen die Gewißheit geben zu können, daß sich Saab-Scania auch in Zukunft allen Anforderunqen seiner Kunden verpflichtet fühlt."

Anders waren die Beweggründe bei Sperry Univac. Der amerikanische Computerhersteller steigerte zwar 1974 den Auftragseingang um 17 Prozent und ist damit entsprechend den eigenen Aussagen "der erfolgreichste Computerhersteller der Welt". Trotzdem ist Paul Lyet, Vorsitzender des Verwaltungsrates und Chief Executive Officer der Sperry-Rand-Gruppe für dieses Jahr nicht ganz so optimistisch gestimmt. "Aufmerksam, wenn nicht sogar mit Argwohn, verfolgen wir die zunehmenden Bestrebungen der europäischen Regierungen, den Aufbau einer eigenen europäischen Computerindustrie voranzutreiben."

Lyet würde deshalb grundsätzlich eine Zusammenarbeit mit Siemens im Computerbereich begrüßen: "An uns sollte es nicht liegen. Die Entscheidung über eine - wie immer geartete - Computer-Zusammenarbeit mit diesem renommierten deutschen Unternehmen liegt letztlich eben bei Siemens."

Zum skandinavischen Bündnis äußert sich Gerald G. Probst, Präsident von Sperry Univac: "Das beabsichtigte Abkommen wird unsere Computer-Kundenbasis in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden erweitern und den Benutzern wie bisher den zuverlässigen Service von Sperry Univac sichern. Außerdem wird der ausgezeichnete Ruf von Saab-Scania eine gute Ausgangsbasis für die Gewinnung neuer Kunden für Sperry-Univac-Produkte in diesen Ländern bilden."

Den Vorsitz der neuen Gesellschaft übernimmt Dr. Marcus Wallenberg. Olaf B. von Bülow, Vizepräsident der Sperry Univac Region Nord, wird Geschäftsführer und Präsident der neuen Gesellschaft.