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ZVEI wettert gegen Finanzministerium

24.09.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wie viele andere Verbände und Interessenvertretungen hat sich der ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) vehement gegen Pläne des Bundesfinanzministeriums ausgesprochen, die bisherige Praxis bei der steuerlichen Abschreibung von Investitionsgütern zu modifizieren. Das Ministerium will nämlich die AfA-Tabellen (Aufwendungen für Abschreibungen) in vielen Bereichen dahingehend ändern, daß die sogenannte technische Nutzungsdauer künftig als Maßstab gelten soll und nicht wie bisher die wirtschaftliche Nutzungsdauer. Beispiel: Firmen müßten dann ihre PCs unter Umständen über sechs statt drei Jahre abschreiben.

Das Ministerium rechtfertigt die Verlängerung der Abschreibungsfristen mit einem Urteil des Bundesfinanzhofs von November 1997, in dem es um PKWs bei Autovermietern ging. Die Entscheidung soll nun allerdings generalisiert und auf alle Wirtschaftszweige übertragen werden. Der ZVEI bezeichnet das Vorhaben als "heimliche Steuererhöhung in Milliardenhöhe" und befürchtet allein für die Elektroindustrie im kommenden Jahr eine steuerliche Mehrbelastung von über einer Milliarde Mark.