Rücknahmepflicht angeblich zu teuer

ZVEI wehrt sich gegen Elektronikschrott-Pläne

03.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) lehnt die von der Europäischen Kommission geplante Rücknahme- und Entsorgungspflicht für gebrauchte Elektrogeräte ab. Auf die Hersteller kämen damit jährliche Zusatzkosten in Milliardenhöhe zu, so die Kritik.

Mehr als elf Milliarden Mark im Jahr oder vier Prozent des Gesamtumsatzes würde die Hersteller die Rücknahme und Entsorgung elektronischer Geräte, darunter auch Computer und andere IT-Komponenten kosten, erklärte ZVEI-Geschäftsführer Franz-Josef Wissing. Eine direkte Verantwortung der Industrie sei nicht begründbar.

Neben dem ZVEI wehrt sich auch der Handel gegen eine mögliche Verpflichtung, Rückgabestellen für Elektrogeräte einrichten zu müssen. Der Brüsseler Vertreter der Mittel- und Großhandelsbetriebe (BAG), Gert Nacken, äußerte die Befürchtung, die EU-Mitgliedsstaaten könnten dem Handel die Abfallsammlung aufbürden, um einen Konflikt mit der Industrie zu umgehen.

Ein weiterer Kritikpunkt an den EU-Plänen sind die geplanten Verbote für Schwermetalle und giftige Chemikalien, die unter anderem für Computerplatinen verwendet werden. Der ZVEI sieht darin ein Innovations- und Handelshemmnis.