Erfreuliche Signale aus allen Abnehmergruppen

ZVEI sieht Aufschwung im Halbleitermarkt

16.05.2003
MÜNCHEN (CW) - Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) rechnet nach zwei Jahren Rückgang in diesem Jahr wieder mit einem Wachstum im Markt für elektronische Bauelemente in Deutschland.

Um insgesamt knapp neun Prozent werde sich das Geschäft mit den elektronischen Komponenten verbessern, so die Schätzungen des ZVEI. "Die positiven Impulse für den deutschen Markt kommen aus allen wichtigen Abnehmersegmenten", sagte Verbandspräsident Dietmar Harting. Allerdings führten die aktuellen Entwicklungen zu Unsicherheiten auf dem Weltmarkt und erschwerten die Prognose. Nicht zuletzt spielt auch die Entwicklung der Währungen eine entscheidende Rolle, da auch hierzulande mittlerweile viele Käufe auf Dollar-Basis fakturiert werden. Bei gleich bleibendem Kurs von derzeit rund 1,10 Euro könnte das erwartete Wachstum bereits durch den Umrechnungseffekt wieder aufgezehrt werden, so der ZVEI.

Im vergangenen Jahr waren die Umsätze im deutschen Markt um 12,7 Prozent auf rund 16 Milliarden Euro geschrumpft. Dazu hatte besonders die schwächelnde Nachfrage aus der TK-Branche beigetragen, die gegenüber dem Vorjahr um knapp 16 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro gesunken war. Die Industrieelektronik fragte Bauelemente im Wert von 2,9 Milliarden Euro nach, das sind rund 20 Prozent weniger als 2001. Dagegen fiel der Nachfragerückgang aus der Automobilbranche mit minus 2,1 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro noch moderat aus.

Den größten Teilmarkt elektronischer Komponenten bilden die aktiven Bauelemente, zu denen Halbleiter, Displays und Bildröhren zählen. Sie verzeichneten im vergangenen Jahr einen Rückgang um knapp elf Prozent auf rund 10,6 Milliarden Euro. Vor allem der Preisverfall bei Speicherchips hatte den Herstellern zu schaffen gemacht. Laut ZVEI sind in diesem Bereich jedoch seit Anfang dieses Jahres Stabilisierungstendenzen zu erkennen. Gegen den Trend entwickelt hatten sich lediglich das kleine Segment für mikromechanische Sensoren, die überwiegend in der Automobilelektronik verarbeitet werden. Hier konnte ein Umsatzanstieg um gut fünf Prozent auf 450 Millionen Euro verzeichnet werden.

Auch die Anbieter passiver Bauelemente hatten im vergangenen Jahr unter starkem Preisdruck gelitten. Insgesamt war der Markt, gemessen am Umsatz, um ein Viertel auf 1,3 Milliarden Euro eingebrochen. Im Gegensatz zum Verband hatte in der vergangenen Woche die Siemens-Tochter Epcos nur einen verhaltenen Ausblick gegeben. (rs)