Zahl der Aufträge in der Elektronik-Industrie stieg nur leicht an

ZVEI kann keine Trendwende erkennen

04.07.2003
MÜNCHEN (CW) - Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) ist mit der Entwicklung der Branche alles andere als zufrieden. Gesamtwirtschaftliche Impulse fehlten, ein Aufschwung sei 2003 nicht zu erkennen.

"Mehr als die ''rote Null'' wird bei der Umsatzentwicklung nicht drin sein", befürchtet Hauptgeschäftsführer Gotthard Graß. Die Auftragseingänge lägen in den ersten vier Monaten des Jahres nur geringfügig über dem extrem niedrigen Vorjahresniveau.

Von Januar bis April 2003 seien die Umsätze der deutschen Elektrotechnik- und Elektronikindustrie gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent auf 50 Milliarden Euro gesunken. Dabei habe das Auslandsgeschäft aufgrund eines massiven Einbruchs im April stagniert, die Inlandseinnahmen seien um zwei Prozent zurückgegangen. Allein die Elektroausfuhren zeigten mit einem Plus von drei Prozent eine leichte Belebung. Auch die Ertragslage bleibe "weiterhin angespannt", sagte Graß. Die Kapazitätsauslastung liege mit 80 Prozent weiter in der "Unterkühlungszone".

10000 Arbeitsplätze weniger

Besserung ist kaum in Sicht, da weder nach Investitions- noch nach Gebrauchsgütern oder Bauelementen eine steigende Nachfrage verzeichnet werde. Dies mache sich auch in der weiter rückläufigen Beschäftigung bemerkbar. Seit Beginn des Jahres habe sich die Zahl der Arbeitsplätze in den deutschen Betrieben der Branche um rund 10000 auf 832000 Arbeiter und Angestellte zu Ende April verringert und sich der Beschäftigungsrückgang nur leicht verlangsamt, so Graß.

Das einzig Positive, von dem er zu berichten wusste, war die Tatsache, dass die Betriebe nach wie vor massiv in Forschung und Entwicklung investierten. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat ermittelt, dass die deutsche Elektro- und Elektronikindustrie nach rund 12,5 Milliarden Euro im Jahr 2002 heuer rund 14,5 Milliarden Euro für Produkt- und Prozessinnovationen ausgeben will. (rs)