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ZVEI erwartet gutes Jahr für die deutsche Chipindustrie

12.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Schätzungen des Zentralverbands Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) wird der deutsche Chipmarkt 2004 gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent von 10,2 Milliarden auf über elf Milliarden Euro wachsen. Grund für den positiven Ausblick seien höhere IT-Investitionen und die starken Nachfrage nach Kfz-Elektronik, so Ulrich Schäfer, Chef der Fachgruppe Halbleiter im ZVEI. Dabei falle das Wachstum im internationalen Vergleich wegen des schwachen Dollar vergleichsweise niedrig aus, so Schäfer. Weltweit geht der Verband von einem Zuwachs der Chipbranche um 26 Prozent gegenüber 2003 aus, als 166,4 Milliarden Dollar umgesetzt wurden. Der ZVEI ist damit deutlich optimistischer als der US-amerikanische Branchenverband SIA, der vor kurzem einen weltweiten Zuwachs um etwa 19 Prozent in Aussicht gestellt hatte.

2005 komme aber bereits einer der Wachstumsmotoren der Chipbranche ins Stocken, prognostiziert der ZVEI, da die Firmen bis dahin ihren Nachholbedarf gedeckt hätten und das Interesse an neuen Computern wieder erlahmen werde. Außerdem gerieten die Chippreise und damit auch die Umsätze der Branche unter Druck, da viele Halbleiterhersteller derzeit ihre drastisch gesenkten Produktionskapazitäten wieder ausweiten würden. "Die Industrie hat aus der Vergangenheit nicht gelernt", so Schäfer.

Erst im vergangenen Jahr ging die bislang schwerste Krise der Chipbranche nach den schwachen Jahren 2001 und 2002 mit einem Umsatzzuwachs um 18 Prozent zu Ende. (mb)