Produktionswachstum wird 1989 bei sieben Prozent liegen

ZVEI: Elektroindustrie entwickelt sich positiv

08.12.1989

FRANKFURT (vwd) - Ein Produktionswachstum von rund sieben Prozent wird die bundesdeutsche Elektronikindustrie - vorläufigen Prognosen zufolge - 1989 erreichen können. Laut Professor Rudolf Scheid, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), spiegelt dieses Ergebnis die günstige Konjunktur bei Investitionsgütern und das stabile Konsumklima wider.

Der Umsatz soll sich um sechs Prozent auf rund 180 Milliarden Mark erhöhen, wobei das Auslandsgeschäft stärker einzuschätzen ist Januar/September: Inland plus 4,4, Ausland plus 7,2 Prozent). Scheid beurteilt auch die Aussichten als günstig. Trotz der Prognosen für Westeuropa - verlangsamtes Wachstum der Investitionen, des privaten Verbrauchs und der Importe - werde es angesichts der Auftragsbestände zu einer weiteren Steigerung der Exporte kommen. Für 1990 erwartet Scheid ein Produktionswachstum um etwa fünf Prozent. Damit könnte es zu einem Mehrbedarf an 10 000 bis 20 000 Beschäftigten kommen.

In den ersten drei Quartalen 1989 nahm die Produktion um 6,5 Prozent zu (Investitionsgüter plus 5,1, Gebrauchsgüter plus 7,5 Prozent). Zu dem Ergebnis im Investitionsgüterbereich hat der Rückgang bei Geräten und Einrichtungen für die EDV um 5,1 Prozent stark beigetragen. Zuwachsraten von 8,9 beziehungsweise 11,4 Prozent verzeichneten EDV sowie Meß-, Steuer- und Regelungstechnik. Die Nachrichtentechnik verzeichnete nur 0,3 Prozent Plus, während der Bereich Bauelemente um 14,6 Prozent zulegte. Im dritten Quartal wurden knapp 1,1 Millionen Mitarbeiter beschäftigt.

Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Beschäftigten von Januar bis September um 2,1 Prozent.

Die Kapazitätsauslastung in der Branche ist auf 85,8 Prozent gestiegen. Laut Scheid konnten durch rechtzeitige Ausdehnung der Kapazitäten Engpässe vermieden werden. Der Umsatz nahm in der Berichtszeit um 5,4 Prozent zu. Beim Auftragseingang ergab sich ein Plus um 8,1 Prozent, wozu das Ausland mit plus 9,5 Prozent wesentlich beigetragen hat.

Die Bestelltätigkeit aus dem Inland ist im Jahresverlauf abgeflacht (plus 1,7 Prozent). Rückläufig war die Nachfrage nach EDV-Erzeugnissen und Produkten der Nachrichtentechnik, was mit einer temporären Sättigung bei Großabnehmern und mit allgemein rückläufigen Preisen erklärt wird. Stark gefragt waren Erzeugnisse der Energietechnik.