Zuversicht im deutschen IT-Projektmarkt

14.11.2007
Mit einem Wert von 138 (die Basis der Berechnungen bildet das Geschäftsjahr 2003 = 100) befindet sich der Geco-Index im Vergleich zu den Vorjahren auf einem hohen Niveau.

Besonders erfreulich dürfte für Freiberufler die Nachricht sein, dass die Berater-Stundensätze auf den Wert 93 (Vorjahr 80) gestiegen sind. Der Zuwachs wird laut Geco-Beobachtungen auf breiter Basis von hochqualifizierten IT- Dienstleistungen und Beratungen vor allem im SAP-Umfeld getragen. "Es zeigt sich im letzten Quartal dieses Jahres eine nur noch geringe Verfügbarkeit von IT-Beratern für offene Projekte, was den Markt weiter aufheizt", schildert Geco-Vorstand Günther Hilger. Das erste Quartal im neuen Jahr werde, davon ist Hilger überzeugt, eine leichte Entspannung der Situation bringen, "da viele Projekte zum Jahresende auslaufen".

Vergleicht man allerdings das aktuelle vierte Quartal mit den vorangegangenen Quartalen zwei (Berater-Stundensatz 96) und drei (Stundensatz 91), zeigt sich, dass mit dem aktuellen Wert von 93 ein hohes Niveau erreicht wurde, das schwer zu übertreffen ist.

Die Techniker-Stundensätze dagegen bleiben im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres nahezu stabil. Mit einem Wert von 105 liegen sie nur knapp unter dem Vorjahresniveau und immer noch deutlich über dem Basiswert von 2003.

Der einzige Einzelwert deutlich unter Vorjahresniveau ist mit einem Index von 63 die Projektlaufzeit. Allerdings hat sich dieser Wert im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Quartalen (zweites Quartal = 56, drittes Quartal = 61) kontinuierlich erholt.

Auch der Projektindex, also das Verhältnis von angefragten zu gewonnenen Projekten, hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Im Jahresverlauf hat er sich, bis auf eine kleine Ausnahme im zweiten Quartal, kontinuierlich nach oben bewegt (Quartal eins = 88, Quartal zwei = 97, Quartal drei =90). Das Verhältnis der wirklich betriebenen Projekte zu den Anfragen ist dieser Wert besonders aussagekräftig für das Investitionsklima.

Mit einem Index von 334 liegen vor allem die Projektanfragen wieder deutlich über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahresquartals. "Hier lässt sich ablesen, dass weiterhin eine Vielzahl von Projekten im Markt sind", so der Geco-Vorstand. Die hohe Zahl der Anfragen ermögliche auch einen ersten optimistischen Ausblick auf das kommende Jahr, weil ein nicht unerheblicher Anteil der angefragten Projekte bereits Anfang 2008 beginne. Vergleicht man allerdings auch hier den aktuellen Einzelwert von 334 mit den vorangegangenen Quartalen zwei (Wert 333) und drei (Wert 347) versteht man Hilgers nüchtere Bilanz: "Der Index stagniert auf hohem Niveau. Mit weiteren Steigerungen ist erst einmal nicht zu rechnen."

Der Geco-Freiberufler-Index…

...ist ein wirtschaftlicher Indikator der deutschen IT-Branche für freiberufliche Mitarbeiter. Er wird quartalsweise von der Geco AG in Hamburg erhoben. Der Index vergleicht die einzelnen Quartale des aktuellen Geschäftsjahres mit den vergleichbaren Zeiträumen der beiden vorangegangenen Jahre.

Die Basis der Berechnungen bildet das Geschäftsjahr 2003 (Basis = 100). Der Index setzt sich aus den fünf Werten Berater-, Technikerstundensatz, Projektlaufzeiten, Projektindex (gibt das Verhältnis von Projektanfragen zu realisierten Projekten an) und Projektanfragen zusammen. Die Werte des aktuellen Quartals sind hochgerechnet.

Der Index wird künftig kontinuierlich, jeweils rückblickend auf das letzte Quartal, veröffentlicht.

Als Personaldienstleister ist die Geco-Gruppe als nationaler und internationaler Projektanbieter tätig. Die Hamburger Dienstleister haben zusätzliche Niederlassungen in Frankfurt am Main, München und Singapur. (hk)