Anfangs nur zwei Operationen pro Sekunde:

Zuse-Medaille an Billing

30.10.1987

Bei der Eröffnungsveranstaltung des GI-Kongresses, der heuer dem Thema "Wissensbasierte Systeme" gewidmet war, wurde erstmals die Zuse-Medaille verliehen.

Preisträger ist Heinz Billing, ein alter Weggefährte des DV-Pioniers Konrad Zuse. Billings Versuchscomputer "G 1", "G 2" und "G 3" aus den fünfziger Jahren - einer Zeit, als noch niemand den Begriff "Hardware" gekannt habe - titulierte Friedrich Hertweck vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in seiner Laudatio als Vorläufer heutiger Risc-Computer: Man sei seinerzeit mit Sätzen von 8, 16 oder 32 Befehlen ausgekommen. Und trotz der für heutige Verhältnisse lächerlichen Speicherkapazität habe Billings Team physikalische Berechnungen bewältigt - nicht zuletzt dank mechanischer Manipulationen an den Lochstreifen. Gehe es den Anwendern in Technik und Wissenschaft heute um Geschwindigkeit, habe der Träger der Zuse-Medaille damals die Frage, "ob überhaupt", mit einem Ja beantwortet - wenn auch anfangs die Rechnerleistung nur zwei Operationen pro Sekunde betragen habe.

Konrad "Kuno" Zuse selbst konnte leider an der Preisverleihung nicht teilnehmen. Er war krank.