Veröffentlichung einer Studie erneut verschoben

Zusammenhang zwischen Fehlgeburten und Bildschirmarbeit bleibt weiter unklar

09.03.1990

MÜNCHEN (IDG) - Verursacht Bildschirmarbeit Fehlgeburten? Eine amerikanische Studie, die darauf eventuell eine Antwort geben könnte, wurde jetzt zum zweiten Mal verschoben.

Auslöser der seit 1986 laufenden Untersuchung des National Institute of Occupational Safety and Health (NIOS) waren Berichte über Fehlgeburten bei Frauen gewesen, die am Bildschirm arbeiteten. Ende 1989 war die Veröffentlichung der Ergebnisse auf März 1990 verschoben worden. Jetzt wurde der September als neuer Termin genannt. Die Verzögerungen hätten rein wissenschaftliche Ursachen, erklärte Roger Tatken von NIOS: Die Analyse der Daten habe sich länger hingezogen als erwartet. Überdies sei es angesichts der zunehmenden Verbreitung von Computern schwierig gewesen, passende Vergleichsgruppen ohne Bildschirmarbeit zu finden. Insgesamt wurden 4000 in der Telefonvermittlung beschäftigte Frauen untersucht.

Selbst wenn die Untersuchung eine Korrelation zwischen Bildschirmarbeit und Schwangerschaftsproblemen feststellen sollte, sagte Tatken, wäre damit noch kein kausaler Zusammenhang geklärt. Derzeit gebe es drei Erklärungsansätze für eine solche Korrelation: Psychischer Streß als Folge der monotonen Arbeit am Bildschirm, physischer Streß durch ergonomisch mangelhafte Arbeitsplätze und schließlich die nicht-ionisierende Strahlung der Bildröhre. +