Zusammenarbeit mit EMC in Vorbereitung HP stellt eine 8,7-GB-Festplatte und Novell-Massenspeicher vor

10.11.1995

MUENCHEN (CW) - In den USA hat Hewlett-Packard (HP) eine Reihe neuer Massenspeicher vorgestellt, darunter eine relativ billige 8,7-GB-Festplatte und ein 100-GB-Festplattensystem, das direkt mit einem Novell-Server verbunden werden kann. Marktbeobachter sehen diese Produkte nach Druckern und PCs als HPs dritten Geschaeftszweig, der in den profitablen Massenmarkt hineinwaechst.

In einer bisher nicht sehr bekannt gewordenen Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Speicherhersteller EMC ist die 8,7-GB- Festplatte "HP C3653A" im 3,5-Zoll-Format entstanden. Obwohl Seagate und IBM seit einiger Zeit vergleichbare Platten anpreisen, will HP sich grosse Teile dieses Marktes sichern. Helfen sollen dabei ein niedriger Preis und der Partner EMC, der die C3653A in seine Massenspeichersysteme fuer Grossrechner einbauen will. Bei Abnahme groesserer Mengen wird die Platte mit SCSI-2-Schnittstelle zwischen 1500 und 1700 Dollar (umgerechnet etwa 2300 bis 2700 Mark) kosten. Die Massenproduktion beginnt im ersten Quartal 1996.

Nach einem Bericht des Brancheninformationsdienstes "Computergram" schaetzt HP die maximale Kapazitaet der verwendeten 3,5-Zoll- Festplatten mit MR-Lesekoepfen auf stolze 170 GB. Dazu sei es aber noetig, die Bitdichte auf der magnetischen Oberflaeche von heute 800 Mbit pro Quadratzoll auf das Zwanzigfache, 16 Gbit, zu steigern.

Eher fuer den Massenmarkt sind die zwei neuen 3,5-Zoll-Festplatten mit einer Kapazitaet von 1 beziehungsweise 1,6 GB ausersehen. Beide haben eine Enhanced-IDE-Schnittstelle, wie sie in PCs ueblich ist, und eine mittlere Suchzeit von zwoelf Millisekunden. Das 1-GB- Modell ist fuer 422 Dollar (rund 630 Mark) zu haben, fuer die 1,6- GB-Platte muessen 670 Dollar (um die 1000 Mark) auf den Tisch gelegt werden.

Fuer den direkten Anschluss an ein Novell-Netz ist der "Surestore Archive Server" ausgelegt. HPs Massenspeicher mit einer maximalen Kapazitaet von 100 GB basiert auf 5,25 Zoll grossen, opto- magnetischen Platten mit einer Kapazitaet von 1,2 GB. Die kleinste Variante "20xt" fuer zirka 9000 Dollar (umgerechnet rund 13500 Mark) bietet Platz fuer 19,6 GB Daten. Das Topmodell "100st" fuer 22500 Dollar (umgerechnet etwa 34000 Mark) kann auf 76 MO-Platten bis zu 97,5 GB Daten unterbringen, die von zwei Schreib-Lese- Koepfen gelesen werden. Eine Variante mit 82 GB Kapazitaet ("80st") und vier Lesewerken kommt auf 27400 Dollar (41000 Mark).

Unter der Bezeichnung "C1537A" stellte HP ferner ein DAT- Bandlaufwerk mit einer Kapazitaet von 12 GB vor. In Grossserie ist das Geraet allerdings erst im ersten Quartal 1996 erhaeltlich, der Preis duerfte unterhalb von 1000 Dollar (rund 1500 Mark) liegen. HPs Laufwerk genuegt dem erst vor wenigen Monaten verabschiedeten DAT-Standard "Digital Data Storage 3" (DDS-3), der die Kapazitaet der Digital Audio Tapes (DAT-Baender) auf 12 GB (mit Datenkompression: 24 GB) erhoeht - das Dreifache des bisher mit DDS-2 moeglichen.

Die deutsche HP-Niederlassung in Boeblingen kann darueber hinaus ab sofort das Speichersystem "Netserver Storage System 6" mit sechs Festplattensteckplaetzen und einer Maximalkapazitaet von 33 GB liefern. Eingebaut sind zwei SCSI-Controller, die die gespeicherten Daten entsprechend der Raid-Definition 0, 1, 5 oder 6 schuetzen koennen. Das Grundsystem muss mit 2400 Mark veranschlagt werden, eine 2-GB-Platte mit Hot-swap-Anschluss schlaegt mit 3100 zu Buche.