Hybrid Cloud

Zur "Neuen Normalität" gehört auch As-a-Service-Management

22.05.2020
Anzeige  In zwei bis drei Jahren sollen Hybrid-Cloud-Infrastrukturen in Deutschland flächendeckend im Einsatz sein. Für deren Management kristallisieren sich As-a-Service-Lösungen als äußerst attraktive Option heraus.

Cloud Computing verursacht unter IT-Managern längst keine Glaubenskriege mehr. In den letzten Jahren drehten sich die Diskussionen nicht mehr um die Frage, ob man die Cloud nutzen soll, sondern eher wie. Wie eine Umfrage von IDC bei 266 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt, setzt sich bei den meisten Firmen inzwischen eine Cloud-first-Strategie durch. Laut IDC hat praktisch jedes befragte Unternehmen eine Cloud-Strategie entwickelt und 71 Prozent nutzen bereits die Cloud teilweise oder umfassend in produktiven Umgebungen.

Die Hybrid Cloud soll in einigen Jahren flächendeckend verbreitet sein und wird von Analysten als "The New Normal" gesehen.
Die Hybrid Cloud soll in einigen Jahren flächendeckend verbreitet sein und wird von Analysten als "The New Normal" gesehen.
Foto: Mr Aesthetics - shutterstock.com

Einer der wesentlichen Gründe dafür ist, dass der IT-Betrieb unter Kostendruck steht. Zwar sind bislang aufgrund der digitalen Transformation generell die IT-Budgets gewachsen, doch sie sollen auch einen guten Teil der Kosten für digitale Innovationen und die dazugehörigen personellen Erweiterungen abdecken. Das geht nur, wenn parallel dazu der IT-Betrieb schlanker und einfacher gestaltet wird und mit weniger Personalressourcen auskommt. Setzt man das geforderte Plus an Flexibilität und Datensicherheit obendrauf, klingt die Aufgabe zunächst wie Mission Impossible.

Die Cloud scheint einen gangbaren Ausweg aus diesem Dilemma zu bieten. Sie ist häufig günstiger im Betrieb, bietet die für Innovationen nötige Flexibilität und macht es einfacher, Cloud-basierte Anwendungen verschiedener Anbieter zu integrieren. Vor allem aber hat sie sich inzwischen als allgemeines Architekturmodell für den Betrieb von IT-Anwendungen durchgesetzt. Entsprechend beschäftigen sich CIOs momentan mit strategischen Fragen des Cloud-Betriebs wie etwa Policies, IT-Architekturen und Provider-Management.

Nachdem von den meisten Unternehmen eine Cloud-first-Strategie formuliert wurde, werden nun Teilaspekte strategisch definiert.
Nachdem von den meisten Unternehmen eine Cloud-first-Strategie formuliert wurde, werden nun Teilaspekte strategisch definiert.
Foto: IDC

Deutlicher Trend zugunsten der Private Cloud

Die eindeutige Präferenz von Cloud-Technologie als IT-Betriebsmodell der Zukunft sagt noch nichts über das präferierte Cloud-Modell im Detail aus - Public Cloud oder Private Cloud. Populär sind aktuell beide. Drei von vier Unternehmen betreiben laut IDC SaaS-Anwendungen, zwei von drei betreiben eine Private Cloud im eigenen Rechenzentrum oder lassen sie extern hosten und etwa jedes zweite Unternehmen nimmt IaaS- oder PaaS-Services wahr.

Zugleich beobachten die Marktforscher eine eindeutige Bewegung in Richtung Private Cloud. Demnach haben in den vergangenen 15 Monaten Firmen weltweit verstärkt eine Rückführung von SaaS- und PaaS-Anwendungen aus der Public Cloud in die eigene Private Cloud geprüft. Dieser Trend zeichnete sich bereits letztes Jahr in einer globalen IDC-Studie ab, als 86 Prozent der befragten Unternehmen Pläne für eine solche Rückführung bestätigten, um ihren Cloud-Mix zu optimieren. Zu den Gründen für die Remigration gehören höhere Sicherheitsanforderungen bzw. eine Neubewertung der Risiken, hohe Netzkosten, Veränderungen in der IT-Landschaft sowie Probleme bei der Interoperabilität zwischen Public und Private Clouds.

An den Status der Cloud als grundlegendes Architekturmodell rüttelt dieser Trend jedoch nicht, denn nur die allerwenigsten Firmen wollen ihre Anwendungen in eine Non-Cloud-Umgebung zurückziehen. Ganz auf Public-Cloud-Services verzichten möchte ebenfalls kaum jemand. Für viele Anwendungsfälle ist sie nach wie vor die beste Lösung und alle wollen weiterhin viele externe Cloud-basierte Anwendungen nutzen. Daher interpretiert IDC den Trend auch als "keineswegs eine Abkehr von der Public Cloud, sondern die Ausrichtung auf die für die Organisation sinnvollste Nutzung unterschiedlicher Cloud-Ressourcen."

Herausforderungen im Cloud-Management

Aufgrund dieser Entwicklung wird die Hybrid Cloud von den Analysten als "The New Normal" gesehen. Eindeutig im Mittelpunkt der Infrastruktur steht dabei die eigene Private Cloud, ergänzt durch verschiedene Angebote aus der Public Cloud. In Sachen Management handelt sich die IT allerdings damit eine Aufgabe ein, die nicht einfach zu lösen ist. Für die Verwaltung von Hybrid-Cloud-Umgebungen sind spezielle Tools für Funktionalitäten wie den Datenaustausch, Security, Provisioning nötig. Zudem ist das Know-how über die Methoden, die dabei angewendet werden müssen, in den meisten IT-Abteilungen nur lückenhaft vorhanden.

Die größte Herausforderung stellt laut IDC ein umfassendes Datenmanagement dar, das einen konsistenten und nahtlosen Datenaustausch über die gesamte Hybrid Cloud gewährleisten kann. Hinzu kommen Punkte wie konsistente Sicherheitsrichtlinien, das einheitliche Monitoring des IT-Betriebs sowie die Automatisierung von Workflows zwischen Public und Private Cloud. Auch die Wahrung der Kostentransparenz und Übersicht ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe.

Datenmanagement und Sicherheit quer über die gesamte Hybrid Cloud werden als die größten Herausforderungen im IT-Management gesehen.
Datenmanagement und Sicherheit quer über die gesamte Hybrid Cloud werden als die größten Herausforderungen im IT-Management gesehen.
Foto: IDC

Durch die Verwendung mehrerer, teils sehr unterschiedlicher Management-Tools ist vor allem in der ersten Phase eine Automatisierung von IT-Prozessen nur in geringem Umfang möglich. Die Verwaltung mag bei relativ überschaubaren Strukturen noch klappen, doch Hybrid Clouds sind meist sehr dynamische Gebilde und neigen dazu, schnell auszufransen. Bei steigender Komplexität steigt daher auch der zeitliche Aufwand für die Admins.

Klare Empfehlung für As-a-Service-Modelle

Dennoch betreibt schon heute etwa ein Drittel der befragten Unternehmen eine Hybrid Cloud. IDC rechnet damit, dass sich dieser Anteil in zwei Jahren verdoppeln wird, sodass in einigen Jahren die Hybrid Cloud flächendeckend Normalität sein wird. Für Unternehmen sei es daher ratsam, von Anfang an die größten Herausforderungen beim Management von Hybrid Clouds zu kennen und dafür nachhaltige Lösungskonzepte zu entwickeln.

Zu den attraktivsten Management-Ansätzen für die Hybrid Cloud gehören mittlerweile die Consumption-based Services, wie sie beispielsweise HPE mit HPE GreenLake anbietet. Im As-a-Service-Modell konzentrieren sie die Verwaltung aller genutzten Cloud-Plattformen auf einem einzigen Management-System, entlasten dadurch das IT-Team und liefern ihm den für den Betrieb nötigen Überblick. Zu ihren Vorzügen zählen:

  • "Cloud-like"-Fähigkeiten für On-Premises-Infrastrukturen, die für eine Automatisierung von IT-Prozessen und eine schnelle Bereitstellung bzw. Skalierung von Cloud-Ressourcen sorgen, wie sie Fachabteilungen häufig für Innovationsprojekte brauchen.

  • Ein "Single Point of Contact" beim Dienstleister, an den sich IT-Manager für alle Belange des IT-Betriebs wenden können.

  • Hoheit über die eigenen Daten, sodass Unternehmen individuelle Compliance- oder Sicherheitsrichtlinien implementieren können.

  • Flexible Finanzierungsoptionen, um die Kosten für IT-Betrieb und -Services möglichst als Betriebsausgaben zu strukturieren.

Consumption-based Services sind relativ neu und werden derzeit von etwa 6 Prozent der Unternehmen genutzt. Die Marktforscher erwarten jedoch, dass der Anteil der Unternehmen, die Consumption-based Services für die Beschaffung von Servern und Storage nutzen werden, innerhalb der nächsten zwei Jahre auf 29 Prozent anwachsen wird. Als die drei wichtigsten Triebkräfte dafür sehen sie die schnellere Bereitstellung von IT-Ressourcen, die Verringerung des Betriebsrisikos und die Optimierung der für den IT-Betrieb nötigen Personalressourcen. Die Tatsache, dass Anbieter wie HPE die Services auch mit flexiblen Finanzierungsoptionen ausstatten, dürfte ihre Attraktivität noch weiter steigern.

IDC empfiehlt CIOs deswegen, für den Schritt von der Private in eine Hybrid Cloud ein As-a-Service-Modell in Betracht zu ziehen. Aus Sicht der Analysten adressiert dieses Modell viele der Management-Herausforderungen, die mit der Implementation von Hybrid Clouds einhergehen.

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