US-Marktforscher prognostizieren Boom bei Kommunikationsprodukten:

Zunehmende Vernetzung kurbelt DV-Umsätze an

07.08.1987

WASHINGTON (vwd) - Hersteller von Kommunikations-Hardware und -Software für Personal Computer können bis in die 90er Jahre hinein auf dem US-Markt mit erheblichen Steigerungsraten rechnen. Marktforschungsinstitute sind sich indes einig, daß die Preise für Hardware weiter zurückgehen werden und in einigen Jahren ein Schrumpfen der Umsätze bewirken könnten.

Im Jahr 1986 wurde in den USA Kommunikations-Hardware für kommerzielle PCs für 3,8 Milliarden Dollar abgesetzt. Der Verkauf von PC-Kommunikationsprogrammen erreichte im gleichen Jahr 1,4 Milliarden Dollar. In der Studie "The Personal Computer Communications Hardware and Software Market" prognostiziert das New Yorker Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan (F&S) für 1989 einen Anstieg der Hardware-Umsätze auf 4,2 Milliarden Dollar. Danach werde der Umsatz trotz höherem Mengenabsatz bis 1991 voraussichtlich auf 3,5 Milliarden Dollar zurückgehen.

Der Absatz von Adapterkarten von 1,1 Millionen Stück 1986 wird sich bis 1991 in etwa verdreifachen. Dabei dürfte allerdings der Umsatz von rund 750 Millionen Dollar auf 600 Millionen schrumpfen. Außerdem schätzt F&S, daß Modems mit einer Leistung von 2 400 Baud in fünf Jahren die 1 200-Baud-Modems in der Liste der größten Segmente auf den zweiten Platz verdrängt haben werden. Dabei sollen Hochgeschwindigkeitsmodems mit bis zu 19 200 Baud immer mehr an Boden gewinnen. Bei Kommunikations-Software dürfte der US-Umsatz 1991 etwa 2,1 Milliarden Dollar erreichen und damit jährlich um rund neun Prozent steigen.

Die optische Speichertechnik wird in den USA in den nächsten Jahren ihre Aufbruchphase erleben und der herkömmlichen Magnetspeichertechnik auf vielen Gebieten den Rang ablaufen. Ein Nachfrageschub wird vor allem erwartet, wenn Daten auch auf Optikdisketten gelöscht werden können. Sowohl bei Laufwerken als auch bei Datenträgern prognostizieren die Marktforscher für die nächsten fünf Jahre erhebliche Ümsatzzuwächse.

Coopers & Lybrand schätzt, daß sich der Absatz von optischen Speicherprodukten zwischen 1986 und 1991 in den USA auf etwa eine Milliarde Dollar verzehnfacht. 1996 könnten die Umsätze bereits 1,8 Milliarden erreichen. Frost & Sullivan prognostiziert bereits für 1991 ein US-Verkaufsvolumen von 1,3 Milliarden Dollar. Die Markt-Watcher erwarten, daß sich im laufenden Jahr der Absatz optischer Diskettenlaufwerke und Peripheriegeräte gegenüber 1986 auf mehr als 120 Millionen Dollar verdreifacht. 1990 sollen sich demzufolge die Verkäufe der 600-Millionen-Dollar-Grenze nähern.

Der Absatz optischer Disketten lag 1986 erst bei 12 Millionen Dollar; für 1987 wird eine Verdoppelung erwartet, und 1991 dürfte nach den Prognosen bereits ein Umsatz von knapp 500 Millionen Dollar erzielt werden.

Daß die Daten nicht gelöscht werden können, veranlaßte in der Vergangenheit wiederum potentielle Benutzer dazu, vorerst bei der herkömmlichen Magnetspeichertechnik zu bleiben. Die Optik-Umsätze waren denn auch in den letzten drei Jahren eher enttäuschend. Übereinstimmend wird in den USA jedoch erwartet, daß spätestens ab 1989 auch auf optischen Disketten Informationen gelöscht und Änderungen vorgenommen werden können.