Zum Kauf der Sperry-Aktie rät die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank mit dem Hinweis, daß das Unternehmen in den nächsten Jahren wieder in die 1979 bis 1981 erzielten Ertragsgrößen hineinwachsen könne, falls die laufende Umstrukturierung gelinge. Die

16.03.1984

Zum Kauf der Sperry-Aktie rät die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank mit dem Hinweis, daß das Unternehmen in den nächsten Jahren wieder in die 1979 bis 1981 erzielten Ertragsgrößen hineinwachsen könne, falls die laufende Umstrukturierung gelinge. Die Ausgliederung der zyklischen Betriebsbereiche würde nach Ansicht der Bank eine erheblich höhere Börsenbewertung rechtfertigen.

Commodore International Ltd. (CBU) wird von Shearson/American massiv zum Kauf empfohlen. Dies beruht unter anderem auf der vorläufigen Übereinkunft mit Intel über die Herstellung des 8088-Mikroprozessor-Chips (siehe auch Bericht in dieser Ausgabe). Daneben weist der Broker auf den Lizenzvertrag mit dem kanadischen Unternehmen Bytech-Comterm Inc., das einen IBM-ähnlichen tragbaren Computer herstellt. Nach Ansicht von Shearson beantworten diese Abkommen die immer wieder gestellte Frage, wie CBU reagieren würde, wenn sein "64er" am Markt aus dem Rennen ausscheiden würde. Für das laufende Geschäftsjahr zum 30. Juni schätzt der Broker den Gewinn auf mindestens 4,60 Dollar je Aktie.

Im Bereich der Computer-zu-Computer-Kommunikation, wo derzeit noch keine Standardisierung in Aussicht ist, hat Network Systems Corp. sich mit über 330 Hyperchannel-Installationen eine gute Aussicht für sein neues LAN-Produkt "HYPERbus" geschaffen. Nach Angaben von Dean Witter Reynolds will Network Systems in der zweiten Hälfte von 1985 mit Data Pipeline ein neues Produkt auf den Markt bringen, das Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 275 Millionen Bits in der Sekunde erlauben wird. Der Broker sieht für die gesamte Produktpalette des Unternehmens steigende Absatzchancen. 1983 ist der Gewinn um 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Der Gewinn je Aktie betrug 0,46 Dollar. Dean Witter geht davon aus, daß dieser Kennwert 1984 bei 0,Y0 Dollars und 1985 bei 1,05 Dollars liegen werde. Der Broker empfiehlt, bestehende Engagements beizubehalten und Zukäufe zu tätigen.

NBI Inc. entwirft, produziert und vertreibt Ein- und Mehrplatzsysteme für Textverarbeitung und Büroautomation. Nach Angaben von Merrill Lynch ist das Unternehmen derzeit verstärkt bemüht, seine Produktpalette um weiterführende Datenverarbeitungsfunktionen zu erweitern. Der Broker ist der Ansicht, daß diese Entwicklungsanstrengungen dazu führen können, NBI zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für IBM, Wang und DEC im Bereich leistungsfähiger Text- und Datensysteme zu machen.

In den letzten Monaten habe NBI zunehmend Cluster-Anlagen, die typischerweise von größeren Unternehmen gekauft werden, absetzen können. Gleichzeitig sei mit der Auslieferung des Arbeitsplatzrechners OAsys 2000 begonnen worden. Merrill Lynch vertritt die Ansicht, daß der OAsys 2000 in der heutigen Ausstattung noch nicht ganz reif für den harten Kampf am Markt für kommerzielle Arbeitsplatzsysteme ist. Zusammen mit dem SNA-fähigen OAsys 64 biete er jedoch jetzt schon im technisch-wissenschaftlichen Bereich (Unix-Betriebssystem) gute Einsatzmöglichkeiten. Der Broker empfiehlt die Aktie langfristig orientierten Anlegern massiv zum Kauf.

Die Aktie von Tandom Corp. ist nach Meinung von Merrill Lynch unter mittelfristigen Gesichtspunkten nach wie vor kaufenswert. Unter langfristigen Aspekten rät der Broker sogar uneingeschränkt zum Kauf. Nach den Entlassungen, die die Belegschaft in den Vereinigten Staaten inzwischen rund um die Hälfte verringerten, sei das Unternehmen jetzt besser in der Lage, seine Produktion von Ländern mit niedrigen Lohnkosten aus (Indien, Singapur) den Schwankungen beim Auftragseingang anzupassen.

Die Emission von 112,5 Millionen Aktien der Elec + Eltek Co. Ltd. ist um etwa das 84fache überzeichnet worden, berichtete Wardley Ltd., die dem Emissionskonsortium angehört. Die Aktien wurden zu zwei Hongkong-Dollar je Stück angeboten.

Die Aktien von Applied Computer Techniques haben an der Londoner Börse nach der Meldung zusätzlichen Auftrieb erhaltet, daß Victor Technologies dem britischen Unternehmen die weltweiten Herstellungs- und Vermarktungsrechte für die Sirius-Computer verkauft habe. Applied Computer hat sich gegenüber dem Tiefstkurs des vergangenen Jahres inzwischen um rund das Dreifache auf knapp 690 Pence gesteigert und ist nach Meinung einiger britischer Broker damit noch immer nicht überbewertet.

Analog Devices (ADI) wird von Shearson/American Express weiterhin zum Kauf empfohlen. Das Geschäft verläuft nach Darstellung des Brokers ausgezeichnet. In den ersten drei Monaten des Rechnungsjahres (November/Oktober) habe der Auftragseingang gegenüber dem Vergleichszeitraum des vergangenen Geschäftsjahres um 21 Prozent zugenommen. Shearseon sagt für das laufende Geschäftsjahr eine Steigerung des Gewinns je Aktie von 1,45 auf 1,60 bis 1,70 Dollar voraus.

Dean Witter Reynolds bleibt weiterhin bei der Empfehlung, Engagements in HP-Aktien beizubehalten und Zukäufe dieses Papiers zu tätigen. Begründet wird diese Entscheidung mit den hohen Auftragsbeständen, die Hewlett-Packard Ende Januar verzeichnen konnte, sowie mit dem unerwartet guten Abschneiden des neuen Personal Computers HP 150.

Die Aktie von Reynolds zeichnet sich nach Ansicht von Merrill Lynch durch eindeutig zyklische Entwicklungsmuster aus. Nach einem Höchststand im August 1983 hat der Titel mittlerweile schon wieder 34 Prozent seines Kurswertes eingebüßt. Der Broker sieht jedoch keine fundamentalen Gründe für diesen Einbruch, da sowohl der Unternehmensbereich Computer als auch der Sektor "Formblätter und Formulare" sehr starke Gewinnzuwächse zu verzeichnen habe.

Prudential-Bache korrigiert die früher abgegebene Empfehlung für die Coleco-Aktie nach unten und rät nun vom Kauf dieses Papiers ab. Der Verlust im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres sei größer, als allgemein erwartet.

Die Coleco-Aktie wird von amerikanischen Brokern jetzt durchweg als extrem risikoreiches Papier bezeichnet, nachdem das Unternehmen bekanntgegeben hat, daß im vierten Quartal 1983 ein Verlust von 35 Millionen Dollar erwirtschaftet wurde. Dieser Betrag hat die Schätzung zahlreicher Analytiker um etwa das Doppelte überschritten. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Coleco noch einen Reingewinn von 15,4 Millionen Dollar erwirtschaftet.