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Gerangel um Telecom Italia

Zum ersten... zum zweiten... wer bietet mehr?

25.02.1999
Von Michael Hufelschulte
Gerangel um Telecom Italia

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Olivetti, die Nummer zwei auf dem italienischen Kommunikationsmarkt, plant laut Insiderangaben eine neue Offensive, um die Nummer eins, Telecom Italia, zu übernehmen. Obwohl die italienische Börsenaufsichtsbehörde Consob das erste Angebot Olivettis über 103 Milliarden Mark wegen fehlender Informationen als unzulässig bezeichnet hat, wird erwartet, daß der erst vor drei Jahren ins Kommunikationsgeschäft eingestiegene Konzern aus Scarmagno ein neues Angebot vorlegen wird. Mit der neuen Offensive will Olivetti auch mögliche Übernahmeangebote in- und ausländischer Konkurrenten abblocken.

Die Aktie von Telecom Italia konnte in Erwartung des erneuten Vorstoßes um fünf Prozent zulegen. Olivetti darf nicht locker lassen, allein um sein Gesicht zu wahren, so die Einschätzung von Analysten. Die italienische Regierung hat nach einem kurzfristig angesetzten Treffen bekanntgegeben, sich bei dem Kräftemessen der beiden Kommunikationsgiganten neutral zu verhalten. Man plane zwar, den staatseigenen Anteil an Telecom Italia, der 3,4 Prozent beträgt, zu verkaufen, aber man wolle dies in einer Art und Weise tun, die keinem der beiden Rivalen einen Vorteil verschaffe. Sollte Olivetti seinen Konkurrenten mit der zweiten Offensive überrollen können, stünde das Unternehmen mit einem Schlag weltweit unter den Top Ten der Kommunikationsbranche.