Zukunft von Windowbase 2.0 ungeklaert Open-Access-Anbieter SPI: Die deutsche Filiale muss aufgeben

27.05.1994

MUENCHEN (hv) - Die SPI Deutschland GmbH, Muenchen, hat Konkursantrag gestellt. Das Softwarehaus ist vor allem durch das unter MS-DOS lauffaehige integrierte Softwarepaket Open Access bekannt. In mehreren Versionen ist das Produkt weltweit rund 400000mal, im deutschsprachigen Raum etwa 170000mal verkauft worden. Wie aus der Muenchner Filiale verlautet, haben die US- Mutter, die mit mehr als 70 Prozent an der deutschen GmbH beteiligt ist, und der Minderheitsgesellschafter Megasoft in Solingen der deutschen SPI die Lizenzrechte entzogen. Da das Konkursverfahren noch nicht abgeschlossen ist und moeglicherweise weitere Rechtsstreitigkeiten anstehen, lehnen alle Beteiligten Stellungnahmen ab. Aus unternehmensnahen Kreisen war jedoch zu erfahren, dass auch die beiden Gesellschafter miteinander im Clinch liegen.Voellig offen ist zur Zeit, wer das Open-Access- Nachfolgeprodukt Windowbase, in das erhebliche Entwicklungsgelder geflossen sind, hierzulande vertreiben wird. Megasoft haelt die Vertriebsrechte an Open Access und zeigt - bisher vergeblich - Interesse am Vertrieb des Windows-Pendants.Windowbase 2.0, vorgestellt im Februar dieses Jahres, enthaelt ein Connectivity- Modul, das aehnlich wie die Konkurrenzprodukte SQL Server von Microsoft oder SQL Base von Gupta den Zugriff auf SQL-Datenbanken erlaubt. Die Software wurde als Upgrade-Pfad fuer Anwender der DOS- Variante Open Access 4.0 entwickelt. Dabei handelt es sich um ein integriertes System aus Datenbank, Tabellenkalkulation, Grafik und Textverarbeitung. Daten, die unter Open Access gespeichert sind, sollen sich auch unter Windowbase nutzen lassen. Ausserdem gibt es ein Konvertierungsprogramm, das die Uebernahme von Bildschirm- und Druckmasken ermoeglicht.