Zugriff auf zentrales Sybase-basiertes Repository IDE hat jetzt die strukturierte Ausfuehrung von STP aufpoliert

11.03.1994

MUeNCHEN (CW) - Waehrend andere Software-Anbieter ihre strukturierten Entwicklungsumgebung um objektorientierte Features erweitern, hat die Interactive Development Environments Inc. (IDE), San Franzisko, jetzt die strukturierte Variante ihrer Produktfamile "Software through Pictures" (STP) ueberarbeitet.

Die im vergangenen Jahr vorgestellten Produktausfuehrungen STP/IM (Information Modelling) und STP/OMT (Object Modelling Technique) sind speziell fuer die Entwicklung von Client-Server-Applikationen beziehungsweise fuer die objektorientierte Systemspezifizierung nach James Rumbaugh konzipiert. Fuer alle Kunden, die eine klassische strukturierte Vorgehensweise favorisieren, hat IDE jetzt die Spielart "Structured Environment" (SE) ueberarbeitet. Wie der Anbieter verspricht, koennen alle drei Varianten der Entwicklungsumgebung auf dasselbe Sybase-basierte Repository zugreifen.

STP/SE hat die Aufgabe, die Analyse und das Design einer Applikation zu automatisieren. Dabei nutzt der Werkzeugkasten die Methoden von Yourdon/De Marco und Gane/Sarson einschliesslich der Echtzeit-Erweiterungen von Hatley/Pirbhai. Die neue SE-Architektur unterscheidet sich von der alten vor allem durch ein intuitives User-Interface. Laut IDE kann der Benutzer nun einfacher zwischen den verschiedenen Editoren navigieren und neue Funktionen einsetzen, mit denen sich die Teile eines Datenfluss-Diagramms zwischen unterschiedlichen Ebenen hin und her bewegen lassen.

Ausserdem enthaelt die neue Architektur einen "Control Integration Manager", der die Kooperation von STP mit fremden Entwicklungsumgebungen wie Tooltalk von Sun, Softbench von HP und Fuse von DEC bewerkstelligen soll. Eine mit dem Kuerzel QRL bezeichnete Abfrage- und Reportsprache mit C-aehnlicher Syntax dient dazu, anwendungsspezifische Reports zu generieren oder spezielle Pruefregeln zu implementieren. Auch die Versionskontrolle, das Konfigurations-Management und die Koordination der Benutzer wurden nach IDE-Angaben verbessert.

Lauffaehig ist STP/SE bislang nur auf den Sparc-Systemen von Sun. Versionen fuer HP 9000, IBM RS/6000 und DEC Alpha werden, so der Anbieter, "in Kuerze" folgen. Wie IDE weiter verspricht, lassen sich die mit Hilfe der alten SE-Architektur erstellten Analyse- und Design-Diagramme automatisch konvertieren. Die dazu notwendigen Hilfsprogramme seien bereits im neuen STP/SE-Release enthalten.

IDE ist in Deutschland nur noch durch ein Sales-Office vertreten. Die Europazentrale befindet sich in Versailles bei Paris. Das Unternehmen wurde 1983 vom Methodenspezialisten Anthony Wasserman gegruendet, der zehn Jahre lang auch das Tagesgeschaeft fuehrte. Mittlerweile beschraenkt Wasserman sich jedoch auf die Funktion eines Chairman. Als Chief Executive Officer fungiert seit Juni 1993 der ehemalige IBM-Manager Chris Kenber.