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Nach Stop durch indische Telekom-Aufsicht

Zuckerberg will Free Basics in Indien mit einem Appell retten

28.12.2015
Mark Zuckerberg versucht mit einem emotionalen Appell an die indische Öffentlichkeit die Facebook-Initiative Free Basics auf dem Subkontinent zu retten.

Dieses kostenlose Angebot mit einigen Internet-Diensten etwa zu Wetter und Bildung sei genauso wichtig wie öffentliche Bibliotheken und öffentliche Schulen, schreibt der Facebook-Gründer in einem Meinungsartikel, der am Montag in der indischen Zeitung "Times of India" veröffentlicht wurde.

Mit der Plattform Free Basics der Initiative Internet.org haben Nutzer eingeschränkten Zugang zum Internet, ohne dafür zahlen zu müssen - etwa zu Facebook, WhatsApp, Getreidepreisen, Wikipedia. Die indische Telekom-Aufsicht TRAI hatte den einzigen Telekombetreiber von Free Basics aufgefordert, das Angebot vorerst zu stoppen. Kritiker meinen, das Angebot verstoße gegen das Prinzip der Netzneutralität, da Facebook aussucht, wer in der App zugelassen werde. Zuckerberg meint, da jeder mitmachen kann, sei das sehr wohl netzneutral. Nun will TRAI die Sache prüfen.

Free Basics könne eine Milliarde Menschen in Indien online bringen, schreibt Zuckerberg weiter. "Wenn die Menschen Zugang zum Internet haben, haben sie auch Zugang zu Jobs, Bildung, Gesundheitspflege, Kommunikation." In Indien leben noch immer Hunderte Millionen Menschen unter der absoluten Armutsgrenze, haben also weniger als 1,90 US-Dollar am Tag zum Leben. Für sie sind Datenpakete für den Internetzugang unerschwinglich.

Facebook fordert die Menschen in Indien in doppelseitigen Anzeigen in den größten englischsprachigen Zeitungen, auf Plakatwänden und in Facebook-Mitteilungen seit Tagen dazu auf, an TRAI zu schreiben. Gleiches tun allerdings auch Aktivisten der Initiative Save the Internet (Rette das Internet) - und stellen sich gegen Free Basics: "Wir brauchen Euch, um TRAI zu sagen, dass jede Initiative, die Menschen online bringt, ihnen Zugang zum ganzen Internet gewähren soll, ohne Diskriminierung", schreiben sie. (dpa/ad)