Aderlass bei Meta

Zuckerberg feuert 11.000 Mitarbeiter

09.11.2022
Von Redaktion Computerwoche
Meta, der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und WhatsApp, trennt sich von 11.000 Beschäftigten und stellt vorerst kein neues Personal mehr ein.
Meta-Chef Mark Zuckerberg zieht die Reißleine: Weltweit müssen 11.000 Beschäftigte das Unternehmen verlassen.
Meta-Chef Mark Zuckerberg zieht die Reißleine: Weltweit müssen 11.000 Beschäftigte das Unternehmen verlassen.
Foto: IDGNS

Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Meta-Chef Mark Zuckerberg trennt sich von 13 Prozent der Belegschaft. Betroffen sind alle Unternehmensbereiche und Regionen weltweit - die einen mehr, die anderen weniger. Laut New York Times sollen der Personalbereich und einige Business-Teams stärker in Mitleidenschaft gezogen werden als die technischen Abteilungen. Zuckerberg übernahm in einem Schreiben an die Mitarbeiter die volle Verantwortung und brachte sein Bedauern zum Ausdruck.

Meta, das an der Börse in der Vergangenheit zeitweilig mit über einer Billion Dollar bewertet worden war, leidet unter zahlreichen Skandalen in der Vergangenheit, der starken Konkurrenz durch TikTok und der weltweiten Wirtschaftskrise, die zu sinkenden Werbeeinnahmen geführt hat. Im vergangenen Monat legte das Unternehmen eine schwache Quartalsbilanz vor: Bei rückläufigem Umsatz brach der Profit um 50 Prozent ein. Der Wert der Aktie ging im Jahresverlauf um 70 Prozent zurück.

Übermütig nach Pandemie-Boom

Zuckerberg beklagte, er habe die starke Geschäftsentwicklung während der Corona-Pandemie falsch eingeschätzt und sei von der anschließenden schwachen Umsatzentwicklung überrascht worden. Er kündigte an, dass die Budgets nun gekürzt würden - auch einige Vergünstigungen für die Mitarbeiter - und dass das Unternehmen bis März 2023 erst einmal kein neues Personal einstellen werde. Allen Entlassenen wurde umgehend der Zugang zu den Unternehmensrechnern gesperrt, nur die E-Mail-Konten bleiben noch aktiv, bis alle Beschäftigten das Unternehmen verlassen haben.

Wenige Tage zuvor hatte Elon Musk, der neue Besitzer von Twitter, ebenfalls die Hälfte der rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freigestellt. Derweil ist die Diskussion im Silicon Valley darüber entbrannt, wie sicher die Jobs bei Internet-Firmen noch sind. Zuckerberg investiert derzeit Milliardensummen in seine unsichere Wette auf das Metaverse. Die zuständige Unternehmenseinheit Reality Labs meldete für das dritte Quartal 2022 ein operatives Minus von 3,67 Milliarden Dollar, bei deutlich gesunkenem Umsatz. Meta hatte angekündigt, dass die diesbezüglichen Verluste sich 2023 weiter ausdehnen würden. (hv)