Zu wenig Kapital für Firmengründer

06.10.2008
Seit Jahren fordern Experten mehr Wagniskapital. Doch Deutschlands Geldgeber bleiben geizig.
  1. "Die deutschen Investoren halten sich bei der Finanzierung von Gründern vornehm zurück", kritisiert Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Der Mangel an Risikokapital könne sich zu einem gravierenden Standortnachteil entwickeln. Laut der europäischen Statistikbehörde Eurostat lag 2006 hierzulande der Anteil der Anschubinvestitionen am gesamten Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei 0,011 Prozent. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich im hinteren Drittel.

  2. Dagegen hat das Wagniskapital in angelsächsischen Ländern einen wesentlich größeren Stellenwert. In Großbritannien machen die Anschubfinanzierungen für Startups 0,224 Prozent vom BIP aus.

  3. Auch in Skandinavien haben Wagniskapitalgeber traditionell mehr Mut als in Deutschland. Beispielsweise betrug in Schweden der Anteil in den vergangenen Jahren immer zwischen 0,05 und 0,09 Prozent.

  4. Eine Ausnahme bildete Norwegen. Dort reduzierte sich der Anteil zuletzt deutlich von 0,028 auf 0,013 Prozent. Ein uneinheitliches Bild zeigt der Süden Europas: Während sich Spanien

  5. mit 0,027 Prozent im oberen Mittelfeld platziert, liegt Italien

  6. mit lediglich 0,002 Prozent am unteren Ende der Investitionsskala.