Zu hohe Preise und Widerstände am Arbeitsplatz als Hemmnis:Trotz Rationalisierungsbedarf kein CTV-Boom

08.09.1978

Frankfurt(ee) - Widerstände an den betroffenen Schreibplätzen und unzureichende Organisationskonzepte, dazu zu hohe Preise, verhindern nach Ansicht der Diebold Deutschland GmbH den Boom bei computerunterstützter Textverarbeitung, obgleich ein enormer Rationalisierungsbedarf bestünde.

Zu dieser Feststellung gelangt das Frankfurter Beratungsunternehmen Diebold Deutschland GmbH in einer Untersuchung über den "Markt für Textverarbeitungssysteme". Kernaussage: Trotz beachtlichen Rationalisierungspotentials in den Verwaltungs- und Wirtschaftsbereichen in der Bundesrepublik wachst der Markt für computerunterstützte Textverarbeitung langsamer als erwartet.

"Der Markt für computerunterstützte Textverarbeitungssysteme kann als ein geschlossener Markt angesehen werden, der im wesentlichen durch die Anzahl schreibender Mitarbeiter bestimmt ist. Da die Zahl der Arbeitsplätze mit schreibenden Funktionen seit Jahren stagniert beziehungsweise durch Rationalisierungsmaßnahmen und Einsparungsprozesse leicht geschrumpft ist, findet kein Wachstum des Gesamtmarktes statt", stellt Diebold fest und folgert: "Ein Wachstum der am Markt beteiligten Gerätegruppen muß deshalb zu Lasten einer anderen Gruppe gehen."

Am 1 Januar 1978 waren in der Bundesrepublik Deutschland rund 26 000 CTV-Systeme im Werte von 610 Millionen Mark installiert. Bis 1985, schätzt Diebold, wird sich der Bestand allenfalls vervierfachen, wobei sich das Hauptwachstum in den unteren Preisklassen vollziehen wird.

Unter den Anbietern, deren Zahl wächst, wird eine Marktbereinigung unausweichlich sein. Gegenwärtig führt IBM mit weitem Abstand (40 Prozent) vor der Burroughs-Tochter Redactron (12 Prozent nach Stückzahl und 15 Prozent nach Wertvolumen). Auf den weiteren Plätzen folgen mit Marktanteilen zwischen drei und vier Prozent (die Rangfolge wechselt je nach Stückzahl oder Wertanteil) Datic, Kalle, Diehl, Olympia, CPT oder Olivetti.

Die Studie ist Teil einer umfassenden Untersuchung, die Diebold im Rahmen

des Gesamtwerks "Der Markt für Informationstechnologie" führt. Der Subskriptionspreis beträgt 2900 Mark.