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Zotob-Schöpfer in Marokko und Türkei geschnappt

29.08.2005
Dank tatkräftiger Hilfe von FBI und Microsoft wurden ein 18-jähriger Marokkaner und ein 21-jähriger Türke als Autoren des jüngsten Netzwurms "Zotob" festgenommen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Polizei in Marokko und der Türkei hat zwei Männer als mutmaßliche Autoren der Würmer Zotob und Mytob verhaftet. Während der 18jährige Marokkaner unter dem Decknamen "Diabl0" die schädliche Software programmierte, kam die finanzielle Unterstützung hierfür von dem 21jährigen Türken, der sich in der Szene "Coder" nennt.

Unklar ist momentan noch, ob die beiden Männer auf eigene Verantwortung gearbeitet haben oder ob sie weitere Komplizen hatten. Derzeit gehen die Ermittler nicht davon aus, dass der Marokkaner und der Türke etwas mit den später aufgetauchten Varianten der Würmer zu tun haben. Die Ermittlungen hierzu dauern an. Obwohl vor allem Unternehmen in den USA von den Mytob- und Zotob-Attacken betroffen waren, sollen die Verhafteten nicht ausgeliefert, sondern in den jeweiligen Ländern vor Gericht gestellt werden.

Die schnelle Ergreifung der Übeltäter war möglich durch die Unterstützung von Experten der amerikanischen Bundespolizei FBI. Louis Reigel, Assistant Director der FBI Cyber Division, lobte den raschen Fahndungserfolg nur knapp zwei Wochen nach dem Auftauchen von Zotob als "direktes Resultat einer effektiven Koordination".

Wertvolle Hilfe kam aber auch aus Redmond: Microsofts Internet Crime Investigations Team trug laut FBI mit "wertvoller Unterstützung" dazu bei, dass die Ganoven gefasst werden konnten. Die Spezialisten lieferten technische Informationen und standen den Ermittlungsbehörden bei Analysen zur Seite. Dadurch soll es möglich gewesen sein, die elektronischen Schädlinge zu ihrer Quelle zurückzuverfolgen. Zufrieden zeigte sich daher Brad Smith, Senior Vice-President und General Counsel Corporate Security bei Microsoft: "Die Verhaftungen demonstrieren den Wert der Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Stellen. Das Resultat zeigt eindrucksvoll, dass Cyber-Kriminelle identifiziert, gefasst und für ihre Taten verantwortlich gemacht werden." (ave)