Localease trotz Wachstum unzufrieden:

Zinspolitik vermasselt Leasinggeschäft

10.07.1981

DÜSSELDORF (CW) - Trotz eines Quartals-Wachstums von 26 Prozent rechnet Jan Beckers, Geschäftsführer der Localease Mietfinanzierung GmbH, Düsseldorf, für das ganze Jahr eher mit einer Stagnation des Leasinggeschäftes.

Nach Meinung Beckers liegt die Ursache in einer abwartenden Haltung der Kundschaft, die trotz konjunktureller Sorgen zwar rege investiert, diese Investitionen aber wegen der Hochzinsphase vorerst über Bankkredite finanziert.

Localease erhöhte eigenen Angaben zufolge sein Neugeschäft im abgelaufenen Jahr um den Faktor drei. Der Forderungsbestand stieg von 69,5 Millionen Mark Ende 1979 auf 141,5 Millionen Ende 1980. Die Datalease Mobilien-Leasing GmbH, eine Voll-Tochter der Düsseldorfer, war an diesem Ergebnis mit einem Neugeschaft von 23,6 Millionen Mark beteiligt. Der Schwerpunkt des Geschäftes lag bei den Rheinländern im Bereich Daten- und Informationstechnik.

Beckers ist auch mit der Ertragsentwicklung des Geschäftes nicht zufrieden. Seiner Ansicht nach wird das Produkt Leasing angesichts der umfangreichen Dienstleistungen und den mit einer hundertprozentigen Finanzierung verbundenen Risiken zu billig angeboten. Da auch der Wettbewerb mit steigenden Kosten zu kämpfen hat, hofft Beckers, daß sich die Margen auf einem höheren Niveau einpendeln werden.

Noch unangenehmer scheint die Situation in Frankreich den Leasinggebern mitzuspielen. Die Düsseldorfer vermelden, daß das Neugeschäft ihrer Muttergesellschaft, der Locafrance S.A., Paris, auf Grund der wirtschaftspolitischen Unsicherheiten und einem Rekordzinssatz von 22 Prozent nahezu zum Erliegen gekommen sei.

Noch 1980 gelang es den Franzosen, über 15 Millionen Francs Gewinn zu erwirtschaften und je Aktie eine Dividende von 15 Francs zuzüglich Steuergutschrift zu zahlen.