Organisation ist alles

Zeitgleich Lernen und Arbeiten

17.05.2011
Von Ludwig Heinz

Arbeiten statt Semesterferien

Viele Firmen leisten den Studenten noch zusätzliche Zahlungen, damit sie ihren Lebensunterhalt sichern können. Denn für das Jobben während des Studiums fehlt die Zeit, da der Studienplan durch die kompakten Lerneinheiten während der Vorlesungszeit dem eines Arbeitstags von acht bis zehn Stunden entspricht. Semesterferien gibt es nicht, an die Stelle der Freizeit rückt der praktische Teil des dualen Studiums im Unternehmen. Selbst am Wochenende bleibt nur wenig Freizeit, da an den verbleibenden freien Stunden für Hausarbeiten, Präsentationen oder die nächsten Klausuren gearbeitet werden muss. Ohne Unterstützung aus der eigenen Familie ist ein solch straffer Zeit- und Studienplan oft nur schwer zu bewältigen.

Die besseren Trainees

Früh an den intensiven Arbeitsalltag gewöhnt, sind die nach diesem Konzept ausgebildeten (Werk-)Studenten mehr als nur Praktikanten oder Trainees, da die Unternehmen für die erbrachten finanziellen Leistungen eine gewisse Einsatzbereitschaft einkalkulieren und im Berufsalltag auch einfordern. Viele Firmen vertrauen den Studenten bereits zu Beginn der ersten Praxisphase die nötige Verantwortung und erforderlichen Befugnisse an, um sie an selbständiges und eigenverantwortliches Handeln zu gewöhnen.

Bereits nach wenigen Wochen stehen Kundentermine, Präsentationen, Schulungen als Referent oder Workshops auf dem Programm. Die Unterschiede zwischen echten Berufsanfängern mit Hochschulabschluss und Werkstudenten sind meist nicht erkennbar. So können sich die Studenten früh in die Unternehmensstruktur integrieren und sich einen Namen erarbeiten, der den weiteren Verbleib auch nach dem Studium erleichtert.

Ob mit dieser Art der Ausbildung am Ende auch eine fertige Arbeitskraft zur Verfügung steht, geformt nach den Vorstellungen des Unternehmens, ist nicht immer sicherzustellen. Die Erfolgsquote misst sich unter anderem an unbefristeten Arbeitsverträgen nach Ende des Studiums. Sie liegt teilweise bei 90 Prozent. (am)