Zeitarbeits-Boom geht an IT-Branche vorbei

06.06.2008
Personaldienstleister bringen immer mehr Mitarbeiter befristet in die Unternehmen und steigern ihren Umsatz. IT-Profis sind nicht allzu viele dabei.

"Der Markt für Zeitarbeit hat sich 2007 als Jobmotor erwiesen", sagte Hartmut Lüerßen, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens Lünendonk bei der Vorstellung der Lünendonk-Liste der Zeitarbeitsfirmen und Personaldienstleister. Im Vorjahr stieg die Zahl der Zeitarbeitnehmer um 27 Prozent gegenüber 2006 bei den 25 größten Personaldienstleistern. Insgesamt beschäftigten diese 258 000 Zeitarbeitnehmer, was einem Plus von über 55 000 Arbeitsplätzen entspricht. Das bescherte den Personaldienstleistern ein Umsatzplus von 28 Prozent auf insgesamt 7,4 Milliarden Euro.

Von dieser Entwicklung profitiert die IT-Industrie allerdings nicht. In der Branche sind die Fachkräfte sowieso schon knapp, und erst recht diejenigen IT-Profis, die sich auf Zeitarbeit einlassen wollen. Die Nachfrage übersteigt deutlich die Zahl der Bewerber. Gerade für Spezialistenfunktionen und Beraterjobs mussten die Zeitarbeitsfirmen sogar einen leichten Rückgang des Anteils der besetzten IT-Stellen verbuchen - von 6,4 auf 5,6 Prozent. Wenn IT-Jobs vermittelt werden, so Lüerßen, dann seien es eher solche im Supportumfeld und nicht zu anspruchsvolle Entwicklertätigkeiten. (hk)

Die zehn führenden Zeitarbeitsunternehmen

  1. Randstad Deutschland (1475 Millionen Euro Umsatz 2007)

  2. Manpower (580 Millionen Euro)

  3. Adecco Personaldienstleistungen (579,6 Millionen Euro)

  4. Persona Service (573 Millionen Euro)

  5. Tuja Zeitarbeit (462 Millionen Euro)

  6. DIS Deutscher Industrie-Service (446,2 Millionen Euro)

  7. Hays (335 Millionen Euro)

  8. Orizon (307,1 Millionen Euro)

  9. Time Partner (265 Millionen Euro)

  10. ZAG Zeitarbeits-Gesellschaft (261 Millionen Euro)