Indiegogo und Kickstarter: Internetnutzer als Geldgeber
Die Wikipedia ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, was die Crowd, also die Gemeinschaft aller Internetnutzer erreichen kann. Crowdfunding orientiert sich an diesem Prinzip: Nutzer können ihre Projekte dort präsentieren und versuchen, andere Nutzer als potentielle Geldgeber für ihre Sache zu gewinnen.
Typischerweise läuft eine Ausschreibung auf den Seiten so ab: Der Suchende erstellt seine Seite, reicht sein Projekt ein, definiert ein Ziel und einen Zeitraum. Kickstarter und Indiegogo überprüfen das Projekt, geben es anschließend frei und bewerben es auf der Homepage.
Interessierte Nutzer können meist wählen, mit wie viel Geld sie das jeweilige Projekt unterstützen wollen. Die meisten Ausschreibungen bieten verschiedene Stufen an, je nach Höhe des eigenen Fundings erhält man unterschiedliche Gegenleistungen. Unterstützt man etwa einen Film, so gibt es etwa eine Erwähnung im Abspann, eine Kopie des Drehbuchs bis hin zur Einladung zur Premiere. Bei technischen Produkten gibt es meist eine oder mehrere Versionen des Endproduktes, deutlich billiger als für den späteren Verkaufspreis oder in einer limitierten Ausgabe. Auch wenn es zahlreiche Projekte gibt, die ihr Ziel nicht erreichen, stehen dem zahlreiche Ausschreibungen gegenüber, die teilweise unglaublich überfinanziert werden.
Kickstarter und IndieGogo sind zwar US-basiert, grundsätzlich können sich aber weltweit Geldgeber bewerben. Beide Projekte behalten einen Teil des Geldes ein, Kickstarter möchte fünf Prozent, IndieGogo behält vier Prozent. Dies gilt aber jeweils nur, wenn eine Ausschreibung das gesetzte Ziel erreicht oder übertrifft.
Ein Nachteil: Geldgeber haben meist nicht die Option, mit unterstützen Produkten langfristig Geld zu verdienen. Beide Projekte setzten also darauf, dass andere Nutzer genügend Geld übrig haben, um es in die diversen Interessen zu investieren - eine zweite Rezession könnte die Seiten also hart treffen.