Wer wird das nächste Facebook?

Zehn Startups, die 2011 durchstarten

12.07.2011
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Sococo: Virtuelle Teams führen und koordinieren

Einer der größten Trends der letzten Jahre in der Arbeitswelt geht weg von traditionellen, festangestellten Arbeitsgruppen hin zu Teams aus Spezialisten. Das Problem dabei: Egal ob es sich um Freelancer oder Angestellte handelt, die meisten installierten Groupware-Systeme kommen mit den neuen Anforderungen nicht zurecht. Das Startup Sococo will dieses Problem durch den Einsatz einer Cloud-gestützten Kommunikation lösen mitsamt einem eigenen Client lösen.

Sococo geht dabei einen recht innovativen Weg: Jeder Nutzer in einem Team erhält eine virtuelles Büro. Andere Teammitglieder können den Nutzer mit einem Klick "besuchen", sprich einen Chat beginnen oder per VoIP-Gespräch durchführen. Zudem kann man sich von externen Messengern wie AIM, MSN oder GTalk einklinken. Avatare zeigen den jeweiligen Status des Teammitgliedes an, ähnlich wie bei IM-Applikationen kann man den eigenen Status etwa auf Verfügbar oder Besetzt stellen. Dazu gibt es virtuelle Konferenzräume, in die man auch SaaS-Anwendungen wie Salesforce integrieren kann. Alternativ kann man auch den eigenen Bildschirm mit andern Nutzern teilen.

Sococo: Virtuelle Teams erhalten virtuelle Büros - das Design orientiert sich an herkömmlichen Büros.
Sococo: Virtuelle Teams erhalten virtuelle Büros - das Design orientiert sich an herkömmlichen Büros.
Foto: Sococo

Was Sococo aber von anderen Instant-Messengern oder Web-Meeting-Systeme unterscheidet, ist die persistente Umgebung: Ist ein virtuelles Büro einmal eingerichtet, bleibt es erhalten - selbst wenn sich alle Nutzer abmelden. Das gilt auch für die virtuell integrierten Anwendungen.

Das Geschäftsmodell des Anbieters ähnelt anderen Cloud-basierten Systemen: Pro Monat und Nutzer ist eine bestimmte Gebühr fällig, die sich nach dem jeweils gewählten Tarif richtet - zur Verfügung stehen Team, Business und Enterprise. Je nach Tarif stehen zusätzliche Funktionen zur Auswahl, jeder Tarif kann aber 30 Tage lang getestet werden. Aktuell ist der Dienst lediglich auf Englisch verfügbar, auch Rechnungen werden in US-Dollar fällig. Den notwendigen Client gibt es für Windows und Mac OS.

Theoretisch können Firmen hierzulande bereits auf Sococo zugreifen - allerdings bleiben einige Fragen offen: Etwa, in welchem Land die Daten gespeichert werden und ob das möglicherweise Probleme in der Hinsicht auf Compliance gibt. Dennoch bietet Sococo eine interessante Alternative zu herkömmlichen Meeting-Systemen, die sich deutlich "echter" anfühlt, als etwa simples E-Mail und Frontalpräsentationen via Online-Meetings.