Südlich von Hamburg:

Zehn Rechner im Rangierdienst

17.01.1975

HAMBURG - Etwa 10 000 Güterwagen sollen ab 1980 täglich durch, den größten und modernsten Rangierbahnhof rollen, den die Bundesbahn zur Zeit in Maschen südlich von Hamburg einrichtet. Der erste Bauabschnitt soll schon 1977 fertig sein. Allein für das Güterwagen-Verteilsystem in Nord-Süd-Richtung sind Signal- und Steuerungsanlagen für 50 Millionen Mark erforderlich. Dazu gehören zehn Siemens-Rechner.

Ein in sich selbständiges "Vormeldenetz Maschen" umfaßt Terminals zur Dateneingabe (Blattschreiber und Sichtstation), die über Standleitungen an zwei Konzentratoren 404/2 angeschlossen sind. Die variablen Daten der ankommenden Güterwagen wie Ladegewicht oder Bestimmungsbahnhof werden örtlich über Schreibstationen eingegeben. Zwei Koordinierungsrechner 404/6 verknüpfen diese Informationen mit den festen Wagendaten (Leergewicht, Bremseigenschaften, Länge über Puffer, Achszahl), die aus der zentralen Wagendatei der Bundesbahn in Frankfurt abgerufen werden. Außerdem überwachen sie den gesamten Ablauf.

Das Betriebsführungssystem mit zwei Prozeßrechnern 305 hat anhand der Informationen über den zulaufenden Güterverkehr und die örtlichen Gegebenheiten im Rangierbahnhof (Anzahl, Länge und Füllungsgrad der Geleise; Fahrplan) für einen optimalen Ablaufbetrieb zu sorgen, die Wagen- und Bremszettel zu erstellen und die Zugbildung zu steuern. Vier Ablaufsteuerrechner 305 steuern auf Weisung des Betriebsführungssystems direkt die Weichen, Bremsen und Weiterführungseinrichtungen. Je ein Rechner ist für Eilgut, Frachtgut und Nachordnungsgruppen vorgesehen - der vierte steht als Ersatzsystem bereit.