So halten Sie Ihre Mailbox sauber

Zehn Empfehlungen zum Umgang mit Spam

15.10.2003
Von von Patrick
Spam ist eine Landplage geworden. Die Flut der unerwünschten Werbung per E-Mail steigt ständig weiter. Und Spam ist nicht nur lästig, sondern hemmt auch die Produktivität. Gegenmaßnahmen sind unerlässlich.

1. Bereiten Sie sich auf Spam vor Nach Schätzungen der britischen Anti- Spam-Organisation Spamhaus sind etwa 200 Spammer für 90 Prozent des Mülls verantwortlich, der tagtäglich durchs Netz flutet. Die Annahme basiert auf einer von Spamhaus geführten öffentlichen Liste der Namen, die im Zusammenhang mit Spam von verschiedenen Providern immer wieder abgemahnt wurden. Dem amerikanischen Szene-Magazin „Wired“ gelang ein Blick hinter die Kulissen, der verdeutlicht, was 200 Leute bewegt, Millionen Anwender zu belästigen. Ein ehemaliger Mitarbeiter eines Spammers machte das Magazin auf die öffentlich zugänglichen Bestellungen aufmerksam. Das Unternehmen „Amazing Internet Products“ verkaufte Pillen zur Penisverlängerung zu 50 Dollar pro Dose. Innerhalb von vier Wochen gingen etwa 6000 Bestellungen ein, die im Schnitt zwei Dosen orderten. Rechnet man fünf Dollar für Placebos, Packung und Porto, bleiben 540 000 Dollar pro Monat übrig. Davon gehen fixe Kosten für Adressensammlungen, Software, Internet-Zugang und Arbeitskraft ab. Allein die Gewinnspanne macht verständlich, warum in naher Zukunft nicht mit einer Abnahme von Spam zu rechnen ist. 2. Keine Links anklicken Einem weiteren Geschäftsmodell für Spam kam ein Journalist des Microsoft- Online-Dienstes MSNBC auf die Spur. Spammer verifizieren in diesem Fall nur E-Mail-Adressen für Kreditvermittler. Wer auf das Anpreisen eines Kredits in irgendeiner Form reagiert, etwa durch Anklicken eines Links in der mit HTML formatierten E-Mail, dessen Adresse gilt als „in Gebrauch“. Die verifizierten Adressen werden an Kreditinstitute verkauft, und die Firmen schreiben ihre Klientel direkt an. Kommt es zum Vertragsabschluss, erhalten die Spammer zusätzlich eine Provision. Als skrupellose Geschäftsleute sind Spammer vor allem an funktionierenden Adressen interessiert. Das Angebot, Empfänger von der Verteilerliste zu streichen, gehört daher zu ihren bösen Scherzen. Meistens handelt es sich dabei um einen Link auf eine Webseite. Der Klick auf den Link dient für Spammer nur dem Zweck, die E-Mail-Adresse zu verifizieren. 3. Nicht auf Spam antworten E-Mail galt lange Zeit als Erfolgsfaktor bei der Durchsetzung des Internet. Doch die hervorstechenden Eigenschaften des Mediums - schnell und unkompliziert viele Leute erreichen zu können - machen sich Werbeversender, die Spammer, in zunehmendem Maß zunutze. E-Mail, so unken bereits einige Schwarzseher, könnte dadurch letztlich unbrauchbar werden. Professionelle Spammer versenden bis zu 200 Millionen Werbebotschaften pro Tag. Als Quelle für Adressen dienen ihnen Web-Seiten, Mailing-Listen oder die Foren der Diskussionszirkel im Internet. Jede Zeichenkette, die ein „@“ enthält, gilt ihnen als potenzielle EMail- Adresse, die in ihre umfangreichen Verteiler Aufnahme findet. Sie ergänzen ihre Datenbestände zusätzlich durch „geratene“ Adressen: Ein bekannter Domain-Name wird vor dem „@“ mit mehr oder minder gängigen Benutzernamen ergänzt. Dadurch stehen Spammer häufig vor dem Problem, dass sie nicht wissen, ob die von ihnen angeschriebenen Adressen benutzt werden. Sie sind daher froh über jede Form einer Antwort, auch wenn es sich um eine unflätige Beschwerde handeln sollte. Andererseits arbeiten die Müllversender häufig mit gefälschten Absendern. Daher wird eine Beschwerde im besten Fall als unzustellbar zurückkommen 4. Mehrere Adressen verwenden Viele Nutzer können ein Lied von der Belästigung durch Spam singen. Wird das E-Mail-Postfach nach dem Wochenende oder gar nach dem Urlaub geöffnet, gerät das Sortieren der Post häufig zur Konzentrationsübung: Welche Meldung ist wichtig, und wobei handelt es sich um unerwünschte Werbung? Entziehen kann sich dem Phänomen niemand. Die Unterschiede zwischen den Anwendern sind allenfalls gradueller Natur: Belästigen zehn, zwanzig oder fünfzig Werbebotschaften pro Tag den Empfänger? Die privat oder geschäftlich genutzte E-Mail-Adresse sollte daher nicht für öffentliche Foren oder Web-Seiten eingesetzt werden. Hier hilft eine zweite Adresse, die bei der Teilnahme an Mailing- Listen verwendet oder im Gästebuch von Websites hinterlassen werden kann.