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Börsengang

Zahlungsabwickler Worldpay sammelt Milliarden ein

13.10.2015
Der Börsengang des britischen Zahlungsabwicklers Worldpay ist bei Investoren auf großes Interesse gestoßen.

Der Bruttoerlös wird sich auf mindestens 2,16 Milliarden Pfund (rund 2,9 Milliarden Euro) belaufen, wenn die Aktien am Freitag erstmals frei in London gehandelt werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte (PDF-Link). Sollte die Mehrzuteilungsoption voll ausgeschöpft werden, würde der Erlös sogar auf fast 2,5 Milliarden Pfund steigen. Die Anteilsscheine kommen nun zu 240 Pence auf den Markt. Damit wird der Gesamtwert des Unternehmens auf rund 4,8 Milliarden Pfund taxiert.

Mit gut 1,2 Milliarden Pfund geht ein großer Teil des Emissionserlöses an Finanzinvestoren, denen das Unternehmen bislang gehört. Aus einer Kapitalerhöhung kommen knapp 950 Millionen Pfund zusammen, die der Anbieter von Bezahldiensten zum Schuldenabbau einsetzen will. Der Streubesitz wird - je nach Umfang der Mehrzuteilungsoption - zwischen 48,7 und 51,8 Prozent liegen. Vor dem Börsengang war auch spekuliert worden, ob die tonangebenden Finanzinvestoren Advent und Bain Worldpay weiterverkauften - etwa auch an den deutschen TecDax-Konzern Wirecard .

Im vergangenen Jahr machte Worldpay den Angaben zufolge 863 Millionen Pfund Nettoumsatz und erzielte vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen einen Gewinn (Ebitda) von 375 Millionen Pfund. Vom Nettogewinn will das Unternehmen jährlich künftig 20 bis 30 Prozent als Dividende ausschütten. Worldpay bietet Bezahldienste vorwiegend für den Onlinehandel an und ist 2010 aus der Royal Bank of Scotland RBS hervorgegangen. 2014 wickelte das Unternehmen Zahlungen in Höhe von 370 Milliarden Pfund für weltweit rund 400.000 Kunden ab. (dpa/tc)