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Zahl der Breitband-Surfer in Japan soll sich bis 2007 verdreifachen

07.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der einstige Internet-Nachzügler Japan soll bis 2007 zu einer der am stärksten vernetzten Nationen zählen. So geht das Ministerium für Telekommunikation und Post in seinem diesjährigen Weißbuch davon aus, dass die Zahl der Nutzer mit Breitband-Internet-Anschluss in fünf Jahren auf 60 Millionen anwachsen soll - das entspricht etwa der Hälfte der Gesamtbevölkerung. Ende 2002 verfügten knapp 20 Millionen Nutzer über einen schnellen Online-Zugang, damit liegt Nippon im weltweiten Vergleich auf dem dritten Platz hinter den USA und Südkorea. Obwohl der Inselstaat mit "I-Mode" in Sachen mobile Internet-Nutzung weltweit führt, besteht dem Bericht zufolge in Sachen festnetzgebundene Online-Zugänge Nachholbedarf. Grund dafür waren bislang die aufgrund des schwachen Wettbewerbs hohen Nutzungsgebühren sowie das geringe Content-Angebot für japanische Surfer.

Das Ministerium geht jedoch in seinem Papier davon aus, dass sich die Situation in den nächsten Jahren deutlich verbessern wird. So seien die Zugangsgebühren für Breitband-Internet seit Ende 2001 stark gesunken. Die ADSL-Flatrate von Japans größtem Internet-Service-Providers Softbank kostet dem Weißbuch zufolge nur noch ein Sechzehntel des Preises in den USA.

Während der Ausbau der Infrastruktur starke Fortschritte mache, wissen japanische Unternehmen bislang kaum die Vorteile des schnellen Internet-Zugangs zu nutzen. Als Resultat schrieben die Netzbetreiber in der Vergangenheit hohe Verluste. Wegen der Kosten für Marketing und Bereitstellung der Dienste verbuchte Softbank im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr ein Nettodefizit von 100 Milliarden Yen (846 Millionen Dollar). Das Ministerium geht jedoch davon aus, dass sich der Aufwand in den nächsten Jahren bezahlt macht. So soll sich der jährliche Umsatz mit Breitband-Internet in Japan bis 2007 auf 86,25 Milliarden Dollar verfünffachen. (mb)