Mit Trillerpfeifen und Trommelwirbel versuchte die Belegschaft, ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, bei Compaq so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Das Unternehmen hatte schon vor der Übernahme durch Hewlett-Packard (HP) erklärt, in Deutschland 314 Stellen, das entspricht rund 15 Prozent der Arbeitsplätze, zu streichen (siehe CW 31/01, Seite 1). Etwa 1340 Mitarbeiter hatten deshalb einen Aufruf unterschrieben, dass Stellen ohne soziale Härten abgebaut werden und die Betroffenen eine akzeptable Abfindung erhalten müssten. Geschäftsführer Peter-Mark Droste ließ sich aber auch jetzt weder eine Stellungnahme zum Merger noch Zugeständnisse an die Belegschaft abringen. Nach wie vor müsse erst die Genehmigung der Fusion abgewartetet werden, dann könne man Entscheidungen fällen.
Christian Brunckhorst, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates von Compaq, zeigte sich enttäuscht über die Reaktion der Geschäftsleitung: "Es ist eine schwierige Zeit, aber Signale sind nötig." Beispielsweise hätte man über innovative Konzepte wie Sabbaticals, Teilzeitförderung mit Jobgarantie oder Altersteilzeit nachdenken müssen, kritisiert Brunckhorst. Nur so könnten sich die Beschäftigten rechtzeitig mit den neuen Bedingungen auseinander setzen. Sollte die Geschäftsführung keine tragfähigen Konzepte vorlegen, könne auch ein Streik nicht ausgeschlossen werden, sagte Brunckhorst.